Washington. . Wer als Soldat den Startknopf für Atomraketen drücken darf, sollte in einer Prüfung nicht pfuschen. Das haben jetzt mehrere Offiziere der US-Luftwaffe erfahren. Sie wurden am Mittwoch vom Dienst suspendiert - weil sei in einer Prüfung gemogelt haben.

Sie hatten die Macht zum Abschuss von Atomraketen im Kriegsfalle, aber offenbar auch mangelndes Verantwortungsbewusstsein: Die US-Luftwaffe hat am Mittwoch 34 Offiziere vom Dienst suspendiert, weil diese bei einem Eignungstest gemogelt haben sollen. Die Mitarbeiter am Stützpunkt Malmstrom im Bundesstaat Montana hätten sich untereinander die Antworten für eine monatliche Routineprüfung verraten, sagte Militärsprecherin Deborah Lee James. Dies sei ein "völlig inakzeptables Verhalten" und entsprechend bestraft worden, fügte sie hinzu.

Somit fällt vorerst fast ein Fünftel jener Offiziere aus, die in Malmstrom nach vorheriger Genehmigung bis zu 150 mit Atomsprengköpfen versehene Interkontinentalraketen abschießen dürfen. Ebenso viele Atomraketen halten die Vereinigten Staaten auf zwei weiteren Militärbasen in Warren (Wyoming) und Minot (North Dakota) bereit.

Aufgeflogen waren die Betrüger den Angaben zufolge bei Ermittlungen gegen mehrere Soldaten, die des Drogenbesitzes verdächtigt wurden. Zwei von ihnen hätten selbst bei der Prüfung gemogelt, hieß es nun. Als Konsequenz aus der Affäre sollen alle Offiziere des Raketenkommandos die Prüfung am Donnerstag wiederholen. (afp)