Pretoria. Im Prozess gegen den wegen Mordes angeklagten Oscar Pistorius hat ein benachbarter Arzt geschildert, wie er den den Todesschützen weinend über dem Todesopfer Reeva Steenkamp vorgefunden hatte. Der Sportler habe dabei um das Leben seiner Partnerin gebetet.

Im Mordprozess gegen den südafrikanischen Paralympics-Star Oscar Pistorius hat der erste Augenzeuge vom Tatort über dramatische Minuten in der Tatnacht berichtet. Ohne seine Beinprothesen habe der Angeklagte über der leblosen, blutenden Reeva Steenkamp gestanden und weinend gesagt: "Ich habe sie erschossen, Ich dachte, sie war ein Einbrecher und ich habe sie erschossen", zitierte der Mediziner Johan Stipp am Donnerstag im Zeugenstand des Prozesses in Pretoria den Angeklagten. Der behinderte Profisportler habe laut gebetet und Gott angefleht, sie möge nicht sterben.

Der Arzt hatte als Nachbar in der geschlossenen Wohnanlage in Pretoria in der Nacht zum 14. Februar 2013 Schreie und Schüsse gehört und war zunächst zum lokalen Sicherheitsdienst und dann zum Haus von Pistorius geeilt. Die Staatsanwaltschaft beschuldigt Pistorius des Mordes. Der 27-Jährige sagt, er habe seine Freundin irrtümlich durch eine geschlossene Tür erschossen. (dpa)