Offenbach. Der Winter lässt auch in den kommenden Tagen auf sich warten. Vom Atlantik strömt weiter milde Luft heran. Die Temperaturen klettern immer wieder in den zweistelligen Bereich. Doch eines wird sich beim Wetter 2014 schlagartig ändern.
Kein Winter, nirgends. Auch über Silvester und Neujahr kann der Deutsche Wetterdienst keine Hoffnung auf Schnee machen. Wer in den Ferien Ski- oder Schlittenfahren möchte, muss weit fahren. Der Jahreszeit zum Trotz ist keine Änderung der Großwetterlage in Sicht, wie Diplom-Meteorologe Jens Hoffmann am Montag in Offenbach sagte.
Trübe Aussichten gibt es für Silvester-Feiernde in NRW: "Sterne gucken ist nirgends drin - und im Westen wird man sogar nass", prognostizierte Wetterexperte Oliver Klein von Meteomedia am Montag in Bochum. Im Osten des Landes kann man das Feuerwerk zwar bei trockenem Wetter anzünden, aber dort fliegen die Raketen in einen bewölkten Nachthimmel.
Auch interessant
Am frühen Montagmorgen hatte Reifglätte in vielen Landesteilen für rutschige Straßen gesorgt: In Ratingen wurden bei einem Verkehrsunfall zwei 18- und 20-jährige Männer lebensgefährlich verletzt, wie die Polizei Mettmann mitteilte. Der Wagen war von der glatten Fahrbahn abgekommen und gegen einen Baum geprallt. Laut Polizei war das Auto vor wenigen Tagen als gestohlen gemeldet worden.
Zahlreiche Glatteis-Unfälle am Niederrhein
Allein die Polizei im Kreis Wesel meldete 28 Verkehrsunfälle auf spiegelglatten Straßen, im Kreis Gütersloh waren es zehn. Während es meistens bei Blechschäden und Leichtverletzten blieb, verletzten sich in Hamm und in Krefeld zwei Radfahrerinnen schwer. Sie waren auf glatter Fahrbahn gestürzt. Bei zahlreichen Unfällen im Kreis Coesfeld verletzten sich drei Menschen schwer.
In Warendorf überschlug sich der Wagen eines 20-Jährigen. Der Mann wurde verletzt in ein Krankenhaus eingeliefert. In Rheurdt im Kreis Kleve wurde eine Frau nach einem Autounfall aus ihrem Wagen befreit - sie kam verletzt ins Krankenhaus.
Um Glättegefahr in der Silvesternacht braucht sich ein Großteil der Menschen in NRW nicht zu sorgen. Laut Meteomedia droht nur in wenigen Landesteilen wie dem Rothaargebirge oder in Teilen des Sauerlandes Straßenglätte. In weiten Teilen des Landes bleiben die Temperaturen zum Jahreswechsel mit drei bis sechs Grad über dem Gefrierpunkt.
2014 bekommen Tiefs weibliche Namen
Der Neujahrstag werde mild bei Temperaturen zwischen sechs und zehn Grad und bei leichtem Regen. "Wenn man ausschläft, verpasst man nichts und kann nachmittags spazieren gehen", sagte Klein.
Mit dem Jahreswechsel ändert sich auch die Namensgebung für Hochs und Tiefs. 2014 bekommen Tiefs weibliche und Hochs männliche Namen. Das hätte Anlass zur Hoffnung geben können, scherzte Hoffmann: "Nachdem die Männer im Dezember 2013 zwar für reichlich Schlagzeilen in puncto Sturm, Föhn, Regen und hohe Temperaturen gesorgt, dafür auf dem Sektor Winter kaum Punkte erzielt haben, könnten es die Mädels ja jetzt besser machen - denkste, Pustekuchen."
Der Blick auf die Wetterkarte zeigt nämlich: Die Atmosphäre macht nicht die geringsten Anstalten, sich zu ändern. "So ist die Geschichte der nächsten Tage relativ schnell erzählt", bedauert der Meteorologe: Auf dem Atlantik entstehen weiterhin Tiefdruckgebiete. Dadurch wird milde Luft herangeführt. Die Temperatur liegt manchmal sogar im zweistelligen Bereich. Dabei fällt immer mal wieder Regen. (dpa)