Der kalte Winter lässt auf sich warten. Die Temperaturen jedenfalls sind für diese Jahreszeit reichlich mild. Das hat auch Auswirkungen auf die Natur. Zwar blühen noch keine Krokusse auf den Wiesen, aber beispielsweise „die Weiden sind schon ziemlich weit, das ist mir aufgefallen“, so Thomas Griesohn-Pflieger von der Nabu-Ortsgruppe Hattingen. „Die halben Kätzchen sind schon zu sehen. Das Wetter ist ein wenig so wie Ende Februar.“
Auch Nabu-Kollegin Isolde Füllbeck sagt, dass manche Knospen schon recht dick seien. Ein Problem für die Natur sehen beide darin aber nicht. „Es ist natürlich, dass Pflanzen auf Wärme reagieren. In milden Wintern ist das der Fall“, so Griesohn-Pflieger.
Sollte in Kürze aber doch noch Frost kommen, dann kann es schon passieren, dass die Kätzchen an den Weiden erfrieren. Dennoch, so Griesohn-Pflieger, würden es die Weiden im Frühjahr trotzdem schaffen, neue auszubilden. Denn, so weiß auch Isolde Füllbeck, „so milde Winter gab es bei uns ja schon oft“.
Das große Frühlingsblühen sieht auch Förster Thomas Jansen noch nicht. „Mir ist bewusst jetzt noch nichts aufgefallen, was ganz außergewöhnlich wäre. Wenn Pflanzen jetzt schon Blüten bilden, und es kommt noch mal Frost, ist es allerdings fraglich, ob sie dann im Frühjahr noch einmal die Kraft für eine weitere Blüte haben.“
Eher Weichgehölze wie manches Ziergehölz oder Pappeln, die im Frühjahr auch die ersten sind, die sich räkeln, würden bei jetzt milden Temperaturen Knospen bilden, meint Stefan Haagmann vom Haagman Landschafts- und Gartenbau GmbH.