Chicago. Dutzende Tornados sind am Sonntag durch die USA gewirbelt. Im US-Staat Illinois kamen mehrere Menschen ums Leben, Dutzende wurden verletzt. Dem nationalen Wetterdienst zufolge wurden fast 80 mögliche Tornados gemeldet, hinzu kamen vielerorts schwere Gewitter, Regenfälle und heftiger Hagel.
Eine breite Sturmfront mit zahlreichen Tornados hat am Sonntag im Mittleren Westen der USA schwere Verwüstungen angerichtet. Mindestens fünf Menschen seien ums Leben gekommen, sagte der Leiter der Katastrophenschutzbehörde von Illinois, Jonathon Monken, am Sonntagabend (Ortszeit) im Sender CNN. Flugzeuge mussten am Boden bleiben, das Stromnetz für zehntausende Haushalte brach zusammen, dutzende Menschen wurden verletzt.
US-Präsident Barack Obama werde laufend über die Lage unterrichtet, teilte das Weiße Haus mit. In der Kleinstadt Washington im US-Staat Illinois wurden ganze Straßen verwüstet. Dort kam mindestens ein Mensch ums Leben, sagte Katastrophenschutzdirektor Monken. Zunächst hatte er von zwei Todesopfern in Washington berichtet. Im südlichen Zipfel des Staates gab es nach seinen Angaben zwei Todesopfer. Auch in der Kleinstadt New Minden kamen zwei Menschen ums Leben.
Keine Flüge mehr über Detroit
Nach einem Bericht des Senders NBC wurden alleine in Peoria 37 Verletzte in Krankenhäusern behandelt. Die Zahl der Verletzten könne noch erheblich steigen, warnte Monken. Nach seinen Angaben wurden in zwei Regionen von Illinois 70 Häuser vollständig zerstört und hunderte weitere Gebäude beschädigt. Das Rote Kreuz richtete in den betroffenen Zonen vier Notunterkünfte ein.
Fernsehbilder zeigten umgestürzte Autos, entwurzelte Bäume und gerissene Stromleitungen. In Chicago musste ein American-Football-Spiel unterbrochen werden, Fans und Spieler mussten sich im Inneren des Stadions in Sicherheit bringen. Der Nationale Wetterdienst warnte vor besonderen Gefahren in weiten Teilen der USA. Allein in Indiana, Illinois und Kentucky habe es Berichte über 68 Tornados gegeben.
In Detroit wurde der Luftverkehr zwischenzeitlich eingestellt, in Chicago landeten und starteten Maschinen mit im Durchschnitt zweieinhalb Stunden Verspätung, wie die Luftaufsichtsbehörde mitteilte. (afp/dpa)