Köln. . Sein Markenzeichen ist „stern TV“. Steffen Hallaschka ist der Info-Mann von RTL. Doch er wollte immer schon ins Show-Geschäft. Jetzt darf er. Für den Kölner Sender fragt er am Vorabend der Bundestagswahl: „Wie tickt Deutschland?“

Eigentlich kommt er ja nur mittwochs. Mit seinem „sternTV“, das er 2011 von Günther Jauch übernommen hat. Doch eine Sendung ist nicht mehr genug für Steffen Hallaschka. Am Samstag fragt er deshalb „Wie tickt Deutschland?“ (RTL, Samstag, 20.15 Uhr). Ist der Mann nicht ausgelastet?

„Na ja“, sagt der 41-Jährige, „das ist jetzt sicher keine Beschäftigungstherapie für gelangweilte Moderatoren. Aber die Neugier auf die Unterhaltung ein anderes Format war schon länger da.“ Sie ließ sich nur nicht so schnell stillen. „Erst musste sich bei ,sternTV’ mal alles eingrooven.“ Aber: „Das lieb gewonnene Standbein ist da, jetzt kann das Spielbein dribbeln.“

Hallaschka betritt Neuland im TV

Das Neuland, das es dabei betritt, ist allerdings nicht wirklich jungfräulich. Hallaschka präsentiert die Ergebnisse repräsentativer Umfragen. Fünf Prominente, Armin Rohde, Bülent Ceylan, Silbermond-Sängerin Stefanie Kloß und ihr Drummer Andreas Nowak sowie Lena Gercke sollen dabei einschätzen, wie die Deutschen über „gesellschaftlich relevante Themen“ denken.

Bundestagswahl 2013Und die Zuschauer vor dem Bildschirm können – wie mittlerweile fast üblich – online auch mitspielen. „Wir sind“, räumt der Moderator ein, „gar nicht so weit weg von ,sternTV’.“ Sonst hätte er auch nicht mitgemacht. „Unterhaltender Journalist“ nennt sich Hallaschka selbst. Kein Mann mithin, der Kandidaten über einen Seifenparcours jagt. „So etwas hat man mir aber auch nicht angeboten.“

Experimente allerdings wird es geben, um „spielerisch nach Antworten zu suchen“. Mit versteckter Kamera werden Menschen da befragt und Hallaschka selbst geht dahin, wo es unangenehm ist, um heraus zu finden, wie die Deutschen in bestimmten Situationen reagieren.

Zur Premiere etwa schlüpft er in die Rolle eines Obdachlosen – unrasiert, mit langem Haar und abgewetzten Klamotten: „Wir wollten herausfinden, wie hilfsbereit die Menschen in Deutschland sind.“ Ergebnis: „Irre interessant“ sei das gewesen, erinnert sich der Moderator, aber auch ein wenig „beklemmend und rührend“.

Besonderen Respekt hat Hallaschka vor dem neuen Sendeplatz nach eigener Aussage nicht. Jedenfalls sieht er den Samstagabend nicht als „klassischen Filmabend“. „Das ist ein Mythos“, glaubt er. Lampenfieber mag er dennoch nicht ausschließen „Die ersten fünf Minuten wird die Aufregung bestimmt sehr groß sein. Aber wenn die Lok erst mal pfeift, wird der Spaß hoffentlich schnell überwiegen.“