Neu Delhi. Bei einer Explosion auf einem indischen U-Boot sind am Mittwoch mehrere Seeleute ums Leben gekommen. Der Vorfall ereignete sich in den frühen Morgenstunden im Marinehafen der indischen Metropole Mumbai. Die Marine nannte zunächst keine Brandursache, schloss aber Sabotage nicht aus.

Bei einer gewaltigen Explosion sind auf einem indischen U-Boot im Hafen von Mumbai mehrere Soldaten ums Leben gekommen. Die "Sindhurakshak" brannte in der Nacht zum Mittwoch stundenlang, bevor sie in den frühen Morgenstunden gelöscht werden konnte, wie Marinesprecher PV Satish sagte. Rettungskräfte und Taucher waren am Mittag bemüht, zu den Seeleuten an Bord des teilweise gesunkenen Schiffes vorzudringen. Die Behörden vermuteten 18 Soldaten in dem Wrack. Ob es Überlebende gibt, war zunächst offen.

Die Marine nannte zunächst keine Brandursache, schloss aber Sabotage nicht aus. Lokale Medien spekulierten, ein Kurzschluss oder ein Gasleck könnten die heftige Explosion verursacht haben, die am Himmel über dem Hafenbecken noch aus weiter Ferne zu sehen war. Nach Informationen des Nachrichtensenders CNN-IBN war das U-Boot betriebsfähig und hatte Torpedos und Geschosse mit Sprengköpfen an Bord.

Das U-Boot wurde nach offiziellen Angaben völlig zerstört

"Ich trauere um die Marinesoldaten, die im Dienst für ihr Land ihr Leben gelassen haben", sagte Verteidigungsministers A.K. Antony vor dem Parlament in Neu Delhi. Das Schiff ist nach offiziellen Angaben völlig zerstört. Während der Löscharbeiten sank das Boot, nur ein Teil des Aufbaus ragte noch aus dem Wasser am Marinedock. Ein Schwester-U-Boot konnte laut Nachrichtensender NDTV in Sicherheit gebracht werden.

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Nach Berichten von CNN-IBN sprangen unmittelbar nach Ausbruch des Feuers zahlreiche Besatzungsmitglieder über Bord ins Wasser. Mehrere Verletzte wurden demnach in den umliegenden Krankenhäusern behandelt. "Wir haben eine laute Explosion gehört, dann herrschte Panik, als viele Feuerwehrfahrzeuge heranrasten, um den Brand zu löschen, berichtete ein Anwohner lokalen TV-Sendern.

Brand war nicht der erste Unglücksfall

Das 1997 in Dienst gestellte dieselelektrische U-Boot aus russischer Produktion war erst im Mai in Russland generalüberholt und aufgerüstet worden. Das Boot ist eine Export-Version der russischen Kilo-Klasse. Der Brand in der Nacht zum Mittwoch war nicht der erste Unglücksfall auf dem U-Boot. Bei einer Explosion im Batterie-Raum der "Sindhurakshak" war im Februar 2010 ein Matrose ums Leben gekommen.

Erst am Montag war Indiens erster selbst gebauter Flugzeugträger mit viel Pomp zu Wasser gelassen worden, am Wochenende ging das erste eigene atomgetriebene U-Boot in Betrieb. "Der Brand ist ein Rückschlag", sagte der frühere indische Marine-Chef Sushil Kumar NDTV. Die "Sindhurakshak" sei gerade erst für Landattacken ausgerüstet worden. (dpa)