Duisburg. Das Kunst-U-Boot, das im Kulturhauptstadtjahr 2010 auf dem Baldeneysee vor Anker ging, wird im April im Duisburger Innenhafen vor der Küppersmühle zu sehen sein. Das Kunstobjekt wurde vom Kunstmäzen-Ehepaar Ströher gekauft und soll durch Führungen in den Kunstbetrieb integriert werden.
Ein U-Boot im Innenhafen: Das ist kein vorgezogener Aprilscherz, sondern in Kürze eine spektakuläre Kunst-Aktion.
Wohl im April geht das täuschend echt aussehende Kunst-U-Boot, das zum Kulturhauptstadtjahr 2010 auf dem Baldeneysee auftauchte, am Museum Küppersmühle dauerhaft vor Anker.
Zehntausende Besucher trampelten mit Tretbooten im Sommer 2010 zu dem knapp 17 Meter langem U-Boot des Künstlers Andreas Kaufmann, der sein schwimmendes Kunstwerk, in dessen fünf Meter hohen Turm Bilder-Collagen hängen und ein Zitat des Philosophen Immanuel Kant („Ich kann, weil ich will, was ich muss“) hineingeschnitten ist, als Mahnung gegen den Krieg verstanden wissen wollte. Nach der so genannten Ruhr-Atoll-Aktion dümpelte des Boot aber vergessen am Ufer.
Ströhers stehen zur Küppersmühle
Bis das Darmstädter Kunstmäzen-Ehepaar Ströher das ungewöhnliche Objekt bereits 2011 kaufte. Gezielt mit der Idee, es eben vor dem Museum Küppersmühle zu vertäuen, das bereits üppig mit Beständen aus der Sammlung des Ehepaars bestückt ist. In Duisburg gilt der Erwerb des Bootes auch als gutes Zeichen dafür, dass Ströhers auch nach dem Fiasko der Museums-Erweiterung zu Duisburg und zu einem Erweiterungsbau des Museums für ihre Sammlung stehen.
Ein U-Boot als Atoll
„Wir freuen uns sehr auf das U-Boot“, so Museums-Direktor Walter Smerling. Nach Klärung aller technischen und behördlichen Fragen soll es sozusagen schwimmender Außenposten des Museums werden. Über einen Steg soll es begehbar sein und mit Führungen in den Kunstbetrieb integriert werden.
Per Tieflader zum Innenhafen
Für das U-Boot ist es praktisch eine Rückkehr nach Duisburg. Denn der Schiffskörper aus dünnen Blechen wurde in der Meidericher Schiffswerft gebaut. Dort liegt es nun auch. Wenn auch derzeit in Einzelteile zerlegt. Im vergangenen Herbst kam der graue Koloss noch auf dem Schiffsweg über Kanal und Ruhr nach Duisburg.
Da ein schwimmender Transport über den Rhein zum Innenhafen nicht möglich ist, wurde es auseinandergebaut und wird nun in Einzelstücken vermutlich nach Ostern im April per Tieflader in den Innenhafen gebracht, dort zusammengebaut und zu Wasser gelassen. In der Zwischenzeit hat das Kunstwerk auch einen neuen Anstrich bekommen.