Frankfurt/Main. Geschlossene oder verdreckte Zugtoiletten nerven viele Bahnreisende. Das will die Bahn jetzt zumindest in ihren ICE-Fernzügen ändern - und stellt 50 zusätzliche Mitarbeiter ein. Prima, sagt die Fahrgastlobby. Und erinnert gleich auch an die anderen Probleme der Bahn.

Die Toiletten in den ICE-Fernzügen der Bahn sollen sauberer werden. Die Reinigungskolonne, die unterwegs die Toiletten putzt, wird um 50 Beschäftigte auf 250 aufgestockt, wie der Vorstandsvorsitzende DB Fernverkehr, Berthold Huber, am Dienstag in Frankfurt ankündigte. Die Mitarbeiter sollen zugleich auch stärker entsprechend der Auslastung der Züge eingesetzt werden. Damit würden die Toiletten in besonders gefragten Zügen während der Fahrt mindestens zweimal und damit doppelt so oft gereinigt wie bisher. Die sogenannten Unterwegsreiniger sind jetzt auch an ihrer Kleidung, roten Shirts, deutlich zu erkennen.

Der Fahrgastverband Pro Bahn und die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) lobten die Initiative, wiesen aber auch auf andere drängende Probleme der Bahn hin. "Neben den kaputten oder dreckigen Toiletten gibt es tagtägliche Kundenbeschwerden vor allem über die Klimaanlagen und Verspätungen", sagte Pro-Bahn-Bundessprecher Gerd Aschoff.

Im Regionalverkehr an andere Unternehmen vergeben

Im Regionalverkehr versuche die Bahn Reinigungsarbeiten an bahnfremde Unternehmen zu vergeben, "ein eindeutiger Verstoß gegen bestehende Tarifverträge", kritisierte EVG-Vorstandsmitglied Klaus-Dieter Hommel laut Mitteilung.

„Bahn Backstage“

"BahnBackstage", ein Blick hinter die Kulissen. Foto: Kerstin Kokoska © WAZ FotoPool
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Die Bahn investiert in das neue Konzept für ihre ICE rund drei Millionen Euro pro Jahr und gibt damit insgesamt mehr als acht Millionen Euro für saubere Toiletten im Fernverkehr aus. Auf den Fahrpreis werde sich das nicht niederschlagen, versprach Projektleiter Martin Brandenbusch. "Saubere Toiletten in unseren Zügen sind ein Muss", sagte Huber. "Das wird von den Kunden erwartet. Wir sind bisher hinter ihren Erwartungen zurückgeblieben." Huber rechnet damit, dass künftig 75 Prozent und nicht mehr nur 50 Prozent der Fahrgäste mit der Sauberkeit der Toiletten zufrieden oder sogar sehr zufrieden sein werden.

Klimaanlagen diesen Sommer bisher relativ zuverlässig

Neben den sogenannten Unterwegsreinigern fahren nach wie vor auch rund 200 mobile Techniker in den Fernverkehrszügen mit. Sie reparieren etwa Kaffeemaschinen, aber auch defekte Toiletten-Pumpen.

Die Bahn sei mit ihren Klimaanlagen bislang besser durch den Sommer gekommen als in den beiden Jahren zuvor, sagte Huber. Einer von mehreren Gründen dafür sei der Austausch aller Klimaanlagen in den 44 ICE-2 Zügen, der jetzt abgeschlossen werde. Die Zugbegleiter achteten aber auch darauf, dass die Reisenden in einen kühlen Wagen umzögen, wenn es zu heiß werde. "Meistens fallen nur einzelne Wagen aus." Sorgenkind seien die teils 40 Jahre alten IC-Reisewagen, in denen sich die Klimaanlagen wegen Überlastung auch mal ausschalteten. Bei dem geplanten Umbau der Wagen solle dies auch behoben werden. (dpa)