São Paulo. Die sozialen Unruhen in Brasilien gehen weiter. Bei Ausschreitungen in der Großstadt São Paulo kippte bei einem zunächst friedlichen Protest die Stimmung. Anarchisten von der Gruppe “Schwarzer Block“ plünderten Banken und Geschäfte. Es gab mehrere Festnahmen.
In der brasilianischen Metropole São Paulo hat es erneut Zusammenstöße zwischen der Polizei und Randalierern gegeben. Sicherheitskräfte setzten Tränengas ein, nachdem eine kleine Gruppe von Anarchisten nach einer friedlich verlaufenen Demonstration angefangen habe, in dem Viertel Pinheiros Banken, Geschäfte und Autohäuser zu plündern, erklärte die Polizei am Dienstag. Fünf Menschen seien festgenommen worden.
Demnach hatten zunächst rund 300 Menschen friedlich gegen Gouverneur Geraldo Alckmin demonstriert. Sie waren einem Aufruf des sogenannten Schwarzen Blocks im Internet gefolgt. Zu möglichen Verletzten gab es keine offiziellen Angaben. Ein Fotograf der Nachrichtenagentur AFP sah aber einen Demonstranten, der durch Glasscherben verletzt worden war.
Sozialproteste toben in Brasilien seit zwei Monaten
Bereits am Freitag war es bei Protesten zu Verwüstungen und Plünderungen gekommen. Auch in Rio de Janeiro hatte es neue Sozialproteste gegeben: Rund 200 Menschen demonstrierten friedlich gegen Gouverneur Serbio Cabral und forderten seinen Rücktritt.
Die Sozialproteste halten Brasilien seit zwei Monaten in Atem. Im Juni waren Millionen Menschen auf die Straßen gezogen, um gegen Korruption und Verelendung zu protestieren. Der Zorn der Demonstranten richtet sich auch gegen die Milliardenausgaben des Staates für Großereignisse wie die Fußballweltmeisterschaft im kommenden Jahr. (afp)