München. Der Elfrather See in Krefeld ist das Schlusslicht: In seinem Gewässertest hat der ADAC 41 deutsche Badeseen auf Keime untersucht. Jede siebte Messstelle zeigte bedenkliche Werte. Positivbeispiele sind der Halterner Stausee und das Strandbad Süd am Unterbacher See in Düsseldorf.
Bei strahlendem Sommerwetter und Temperaturen über 30 Grad sehnen sich viele nach Abkühlung im Badesee - doch das erfrischende Nass kann Gefahren bergen. Gerade im flachen Wasser, wo die Kleinsten planschen, gibt es teilweise hohe Konzentrationen von Keimen, wie der am Dienstag veröffentlichte ADAC-Badegewässertest ergab.
Die Untersuchung bestätigte damit grundsätzlich die Ergebnisse vom vergangenen Jahr. Allerdings standen im Vorjahr große Gewässer wie Bodensee und Chiemsee im Mittelpunkt, dieses Jahr waren es 41 kleinere Seen in der Nähe von zwölf Großstädten.
Etwa jede siebte Messstelle lieferte bedenkliche Keimkonzentrationen im ufernahen Flachwasser. Von 65 Stellen bekamen zehn die Bewertung "bedenklich". 18 Messpunkte wurden mit "ausreichend" bewertet, 17 schnitten "gut" ab und 20 sogar "sehr gut". Dabei lagen die Großräume Leipzig und Frankfurt am Main vorn: Hier wurden fünf beziehungsweise vier von sechs getesteten Gewässern mit "sehr gut" bewertet.
Testverlierer ist Elfrather See in Krefeld
Die Gewinner des ADAC-Badegewässertests waren unter anderem das Strandbad am Langener Waldsee bei Frankfurt/Main, das Nordufer des Lußsees in München sowie das Nordufer des Ammelshainer Sees, das Ostufer des Cospudener Sees und das Strandbad im Kulkwitzer See, die alle in der Nähe von Leipzig liegen. Dort habe es nur sehr geringe Risiken für Badegäste gegeben, mit krankmachenden Keimen in Berührung zu kommen. In NRW sind das Seebad Haltern (West) am Halterner Stausee mit "sehr gut" und das Strandbad Süd am Unterbacher See in Düsseldorf mit "gut" bewertet worden.
Testverlierer mit der Note "bedenklich" und der vergleichsweise höchsten Keimbelastung war die Messstelle am Südufer des Elfrather Badesees in Krefeld. Die Kommune warne dort inzwischen vor dem Baden, erläuterte der ADAC. Während aller Messungen hätten sich dort bis zu 100 Kanadagänse aufgehalten. Liegewiese und Ufer seien übersät gewesen mit Vogelkot. "Das ist ein bekanntes Problem am Elfrather Badesee", sagte Testleiter Nicolas Adunka.
Suche nach Escherichia coli und intestinalen Enterokokken
Für den ADAC-Badegewässertest wurde drei Mal in der Saison 2012 und einmal zu Beginn der diesjährigen Saison zwischen Mitte Mai und Anfang Juni gemessen. Der Autofahrerclub nahm Proben an ausgewiesenen Badegewässern im flachen Wasser und damit an familienfreundlichen Stränden. Gesucht wurden nach den Keimen Escherichia coli und intestinale Enterokokken. Ob eine hohe Konzentration dieser Keime tatsächlich Durchfall auslöse, sei schwer nachzuprüfen, erläuterte Adunka. (dpa)