Palma de Mallorca. . Erfolg für Umweltschützer auf Mallorca: Ein geplantes Luxushotel an der bislang unberührten Playa Es Trenc darf nun doch nicht gebaut werden. Die zuständigen Richter erklärten den kurzfristig geänderten Bauplan für ungültig. Die Aktivisten jubeln über den Sieg, der aber erst eimal nur ein Aufschub ist.

Der Richterspruch sei ein „großer Sieg“, jubeln die Umweltschützer auf Mallorca. Viele Urlauber, für die der berühmte Naturstrand Es Trenc im Süden der Mittelmeerinsel ein beliebtes Ausflugsziel ist, werden vermutlich ebenfalls erleichtert sein. Der Oberste Gerichtshof der Balearischen Inseln, zu denen Mallorca, Ibiza, Formentera und Menorca gehören, stoppte jetzt den geplanten Bau eines großen Luxushotels samt Golfplatz im Einzugsgebiet des unberührten Traumstrandes.

Feiner weißer Sand, sanfte Dünen, türkisfarbenes Wasser, dichter Pinienwald im Rücken der Strandidylle, kein Hotel weit und breit: Der kilometerlange Naturstrand blieb bisher vom Bau- und Betonwahn verschont. Diese Sandlandschaft ist daher eines der bekanntesten Postkarten-Motive der Insel, auf der jedes Jahr mehr als acht Millionen ausländische Feriengäste ausspannen.

Fünf-Sterne-Hotel mit 1200 Betten

In Kürze sollten die Bagger anrollen und mit dem Bau eines riesigen Fünf-Sterne-Hotels mit 1200 Betten beginnen. Geplante Kosten: 120 Millionen Euro. Eine Bettenburg, die samt Golfplatz und Außenanlagen 21 Hektar, was etwa gleichvielen Fußballfeldern entspricht, verschlingen sollte. Nicht direkt am Es-Trenc-Strand, aber einige Kilometer entfernt beim Ort Sa Ràpita, wo der Naturstrand beginnt, der dann in die Playa Es Trenc übergeht.

Diesen Plan stoppten die zuständigen Richter jetzt, indem die den Baubeschluss für ungültig erklärten. Die konservative Inselregierung hatte für das Hotelprojekt privater Investoren den Bebauungsplan im Eilverfahren geändert und die erlaubte Fläche im Handstreich von zwei auf 21 Hektar erweitert. Angeblich sei damit nur ein „Irrtum“ korrigiert worden, so die Inselfürsten. Die Richter schoben dieser massiven Bauausweitung durch die Hintertür einen Riegel vor.

Anhörungen und Gutachten

Nun muss der Bebauungsplan neu aufgerollt werden mit Anhörungen, Umweltgutachten und dem Recht auf Einspruch betroffener Bürger. Dieses Verfahren kann Jahre dauern, womit sich das Hotelprojekt entsprechend hinauszögert und Mallorcas Traumstrand noch eine längere Gnadenfrist bekommt.