Mallorca, die Lieblingsinsel der Deutschen, galt einst als das hässliche Sinnbild für den Massentourismus, für den Billigurlaub mit Sonnengarantie und deutsch sprechenden Kellnern. Von dem Image hat sie sich längst befreit. Doch der Rückfall in alte Zeiten droht mit dem aktuellen Bauboom.

Der Ein-Sterne-Bunker ist zwar Geschichte. Aber der Luxustourismus ist raumgreifend und ökologisch bedenklicher. Investoren planen den 20. und 21. Golfplatz. Auf einer Fläche, die anderthalb mal so groß ist wie das Saarland, wird man auf der Welt kaum eine größere Dichte finden. Die Wasserversorgung ist aber auf Mallorca längst an ihre Grenzen gestoßen, man behilft sich mit teuren Aufbereitungsanlagen und Importen. Ein Irrsinn.

Bis zu 50 000 Mietfahrzeuge brausen im Sommer über die Insel, die etwa 300 000 Gästebetten anbietet. Zwei weitere Riesenkomplexe sind geplant, einer in unmittelbarer Nähe des Naturstrandes Es Trenc. An dem ist es im Hochsommer angesichts der Besuchermassen zwar auch nicht mehr paradiesisch, von Hotelklötzen blieb er bisher allerdings verschont. Auch der private Hausbau verschafft sich immer noch einigermaßen ungebremst Platz.

Es scheint, als habe die neue Inselregierung aus alten Fehlern nicht viel gelernt. Noch findet man hübsche Ecken auf Mallorca. Nur: wie lange noch?