Berlin. Nestlé verkauft seine Maggi-"NaturPur"-Tütensuppen nicht mehr. Die Verbraucher-Organisation Foodwatch hatte die Suppen mit einer Kampagne bekämpft. Der Vorwurf: Der Konzern habe Geschmacksverstärker unter anderem Namen "ins Produkt geschmuggelt"
Der Lebensmittelkonzern Nestlé hat seine Maggi-"NaturPur"-Tütensuppen vom Markt genommen - was die Verbraucher-Organisation Foodwatch als Erfolg für ihre Kampagne gegen das Instant-Produkt wertet. Foodwatch erklärte am Donnerstag: «Das vermeintliche Naturwunder hatte mit 'Natur pur' nicht viel zu tun.» Auf der Packung habe «ohne Zusatzstoff Geschmacksverstärker» gestanden, dennoch sei aber Geschmacksverstärker unter anderem Namen «ins Produkt geschmuggelt» worden, und zwar als Hefe-Extrakt. Foodwatch zufolge muss Hefe-Extrakt nach dem Gesetz nicht als Geschmacksverstärker deklariert werden, obwohl er die geschmacksverstärkenden Substanzen Glutamat, Inosinat und Guanylat enthält.
"Dreiste Verbrauchertäuschung"
Nestlé habe diese Lücke «schamlos ausgenutzt», kritisierte die Leiterin der Foodwatch-Kampagne abgespeist.de, Anne Markwardt. «Das mag zwar legal sein, ist aber dennoch eine dreiste Verbrauchertäuschung.» Foodwatch zufolge hatten sich bei der Online-Aktion gegen die «NaturPur"-Suppen mehr als 4000 Verbraucher direkt bei Nestlé über Etikettenschwindel bei der Maggi-"NaturPur Bio Gemüsefrühlingssuppe» beklagt.
Ein Nestlé-Sprecher sagte auf Anfrage, die Suppen seien vom Markt genommen worden, weil die Kunden sie nicht ausreichend angenommen hätten - die Gemüsebrühe der Serie beispielsweise sei aber weiter zu haben. Dass Produkte auf den Markt gebracht und auch wieder aus den Regalen genommen würden, sei nichts Ungewöhnliches. Der Sprecher betonte, Glutamat sei auch in diversen Naturprodukten enthalten, etwa in Fleisch. (afp)