Neu Delhi. Die schweren Überschwemmungen im Norden Indiens haben schon 70 Todesopfer gefordert. Viele Opfer starben durch Erdrutsche und einstürzende Häuser. Die früh einsetzenden Monsun-Regenfälle sollen sie überrascht haben. Hunderte Menschen gelten bislang als vermisst, auch Ausländer sind betroffen.

Schwere Unwetter haben im Norden Indiens mindestens 72 Menschenleben gefordert. Heftige Monsun-Regenfälle, die zwei Wochen früher als üblich einsetzten, überraschten mehr als 70.000 Touristen und Pilger. Sie sitzen indischen Medienberichten zufolge in den betroffenen Regionen fest, weil Hochwasser und Erdrutsche Straßen und Brücken zerstört haben.

Allein im Bundesstaat Uttarakhand starben bei Überschwemmungen am Ganges und seinen Nebenflüssen seit Sonntag 44 Menschen, wie der lokale Katastrophenschutz am Dienstag meldete. Die meisten Opfer seien durch Erdrutsche und einstürzende Häuser ums Leben gekommen. Hunderte galten als vermisst. Dutzende Häuser und Hotels wurden Medienberichten zufolge fortgespült. Die indische Luftwaffe setzte Helikopter ein, um Menschen in Sicherheit zu bringen.

Soldaten helfen bei den Rettungsarbeiten

Im Bundesstaat Uttar Pradesh, an den Ausläufern des Himalayas, starben mindestens 18 Menschen, wie die Nachrichtenagentur IANS berichtete. Im Bundesstaat Himachal Pradesh seien zehn Menschen umgekommen. Auch dort sollten Soldaten bei den Rettungsarbeiten helfen. Im benachbarten Nepal galten zwölf Menschen als vermisst.

Auch die indische Hauptstadt ist betroffen. In den niedrig gelegenen Teilen Neu Delhis, die am Ufer des Flusses Yamuna liegen, wurden die Menschen aufgefordert, ihre Häuser zu verlassen. Eine Besserung ist nicht in Sicht: Meteorologen sagten für den Norden Indiens weitere heftige Regenfälle in den kommenden Tagen voraus. Im ganzen Land fielen bisher 68 Prozent mehr Niederschlag als üblich. In einigen Dörfern an der Grenze zu China schneite es unterdessen heftig.

Nach Angaben von Meteorologen setzte der Monsunregen bereits am Wochenende ein und damit zwei Wochen früher als erwartet. Vor allem in Himalaya-Bundesstaat Uttarakhand war die Lage dramatisch: Fernsehbilder zeigten, wie Brücken, Häuser und auch mehrstöckige Gebäude von den Fluten zum Einsturz gebracht und Straßen überspült wurden. Im Touristenort Rishikesh verschwand eine riesige Statue des Hindu-Gottes Shiva in den reißenden Fluten. (dpa/afp)