Sydney. Katastrophale Überschwemmungen haben Tausende Australier aus ihren Häusern vertrieben. Nach tagelangem Sturm und Regen stehen weite Gebiete an der australischen Ostküste unter Wasser. Der Regierungschef des Bundesstaates Queensland rief die Armee am Sonntag zur Hilfe, weil lokale Rettungskräfte allein nicht mehr mit der verzweifelten Lage zurecht kämen.
Nach schweren Überschwemmungen werden im Nordosten Australiens zwei Menschen vermisst, ein weiterer Mann kam ums Leben. Gesucht werde ein 27-jähriger Mann, der beim Versuch einen Bach zu überqueren von den reißenden Fluten mitgerissen wurde, sagte Queenslands Regierungschef Campbell Newman am Sonntag.
Vermisst werde zudem eine junge Frau, die in ihrem Wagen von den Überschwemmungen überrascht worden sei. Die Polizei fand eigenen Angaben zufolge in einem über die Ufer getretenen Fluss die Leiche eines älteren Mannes. Er wurde offenbar von den Fluten mitgerissen, als er den Zustand einer Yacht überprüfen wollte.
Frau klammerte sich acht Stunden an einem Baum fest
Heftige Regenstürme infolge des Wirbelsturms Oswalds hatten in dem nordöstlichen Bundesstaat zu schweren Überschwemmungen geführt. Bereits mehr als tausend Einwohner in der Region mussten ihre Häuser verlassen. In der Stadt Gympie flüchteten sich nach Angaben des Bürgermeisters mehrere Einwohner auf die Dächer ihrer Häuser und mussten sieben Stunden auf Rettung warten. In Biloela klammerte sich eine Frau acht Stunden an einem Baum fest, bis sie gerettet wurde.
In etwa 58.000 Haushalten in Queensland sei der Strom ausgefallen, stündlich kämen weitere hinzu, sagte Newman. Wegen anhaltenden Sturms und Regens fielen mehrere Inlandsflüge in dem Bundesstaat aus. Die Dachorganisation der australischen Versicherungswirtschaft erklärte den Ausnahmezustand für Queensland.
Zyklon vor Australien
Der Nordosten Australiens ist während des Sommers auf der Südhalbkugel häufig von Überschwemmungen betroffen. Im Jahr 2011 starben im Bundesstaat Queensland 35 Menschen, etwa 30.000 Häuser wurden überflutet. (afp/dpa)