Essen. Alle Macht den Kindern. Vier Wochen lang. Fiktion? Im Sat.1-Film mit Hannes Jaenicke und Rebecca Immanuel ja. Doch die unterhaltsame Farce beruht auf einem Sachbuch von Jochen Metzger. Darin verarbeitete der Journalist eigene Erfahrungen aus dem Familienleben.
Es wirkt auf den ersten Blick wie ein Gedankenspiel. Tatsächlich jedoch hat der Journalist Jochen Metzger Herbert Grönemeyers Motto „Kinder an die Macht“ wörtlich genommen – und das Experiment in einem Sachbuch launig beschrieben. Es wurde ein Bestseller.
Da war es nur eine Frage, bis sich ein Sender fand, der die Vorlage in einen Film verwandelte. Sat.1 hat es getan: „Alle Macht den Kindern“ (Dienstag, 14. Mai, 20.15 Uhr). Regie-Routinier Carlo Rola und Drehbuch-Autorin Christiane Dienger erzählen die aberwitzige Geschichte in der einzig denkbaren Form: als Farce. Sie siedeln die Erziehungskomödie in der oberen Mittelschicht an. Mattes (Hannes Jaenicke) und Hannah (Rebecca Immanuel) meinen es gut mit ihren beiden Kindern. Doch die pubertierende Emily (Johanna Werner) empfindet Fürsorge als Bevormundung.
Zugleich fühlt sich die konsumorientierte Umwelt-Aktivistin nicht ernst genommen. Folgerichtig zieht Emily den Schluss, nur Auszug bringt Befreiung. Ausgerechnet in dieser Situation überrascht sie ihr Vater mit einem Angebot: Sie und ihr Bruder Tommy (Max Boekhoff) übernehmen das Kommando – vier Wochen lang. Kann das gut gehen?
Und slapstickmäßig kracht ein Baum ins Haus
Rola erzählt die Geschichte vom Moment des größten Chaos an: Der Vater steht verlassen und bedroht vor dem Haus der Familie, und slapstickmäßig kracht obendrein ein alter Baum in das Anwesen.
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In Rückblenden erfahren wir, wie es dazu kam. Die Kratzbürste, das Angebot, die Krise. Natürlich nimmt die Farce ein Ende, das niemandem böse Träume beschert.
Vorher haben Regisseur und Autorin die Situationen unterhaltsam zugespitzt. Nebensächlich ist dabei, dass die Klischee-Falle bisweilen zuschnappt. Das Ensemble weckt Sympathie, darunter der genesene Walter Kreye. Der einstige „Alte“ spielt den Opa, und der weiß, was er will.