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Die Schmonzetten-Sparte des ZDF erhält neue Nahrung – diesmal aus den Britannien. Als Vorlage dienen die Romantik-Romane der britischen Autorin Katie Fforde. Ihre Bücher haben so illustre Titel wie „Sommerküsse voller Sehnsucht”, „Glücklich gestrandet” oder „Geschenke aus dem Paradies”. Das lässt - berechtigterweise - Fürchterliches befürchten für die zwei Filme, die das Zweite am 7. und am 21. März zeigt.

Ach, wie ist es einfach, wenn schon die ersten Bilder die grobe Richtung der ganzen Geschichte ahnen lassen und die Grenzen zwischen Gut und Böse klar gezogen sind. Das verspricht zwei Sonntagabende, die aufs Angenehmste das Zuschauerhirn rosa vernebeln und vergessen lassen, dass am Montag wieder die ganz reale, oft gar nicht rosarote Arbeitswelt auf viele von uns wartet.

Die Schmonzetten-Schauer erfahren: In den Bergen tummeln sich nicht nur Schafe und Alpakas, sondern auch Investorenschweine. Diese Weisheit enthüllt „Eine Liebe in den Highlands” (7. März, ab 20.15 Uhr). Die junge und recht bravbiedere Betriebsprüferin Jenny Porter (Henriette Richter Röhl) aus New York – Markenzeichen: Ihr täglicher breiter schwarzer Lackgürtel – soll in den Hudson Highlands eine Wollfabrik auf deren Überlebenschancen abklopfen.

Ihr Verlobter Henry (Alexander Sternberg) traut ihr das nicht zu und ist auch sonst ein ganz schöner Fiesling. Was die beiden zusammenführte? Wird nicht erzählt, aber scheint egal. Denn wichtig ist, dass die Figur des Henry eines der unzähligen Klischees in der Schmonzette bedient. In den Hudson Highlands muss sich Jenny übrigens noch mit dem merkwürdig reizvollen und mysteriösen Mann (Johannes Zirner) herumschlagen, der ihre Wege in den Bergen dauernd kreuzt und auch mal ganz schon ungehobelt sein kein.

Gut, dass Jenny wenigstens ein schönes Zimmer im herrlichen Haus der Fabrikbesitzer hat - und dass zumindest die blondstrahlende Besitzertochter Gwendolyn und die ebenso blondstrahlende Straßenstand-Besitzerin Meggie (Rike Schäffer) nicht ganz so versnobt ist. Nicht nur deswegen schmilzt Jennys gestrenges Prüferherz und wächst ihr Wunsch, die Wollfabrik doch noch vor dem Schließen und - wie gesagt - den Investorenschweinen zu retten. Gut, dass die gestrenge Sekretärin Kirsty (Mareike Carriere) doch noch überraschend schnell auf ihre Seite wechselt.

Auch wenn sich erst alles – vom Privaten bis ins Berufliche – dramatisch tragisch anlässt, endet dieser Film wie erwartet in äußerstem Wohlgefallen. Ihm zugute zu halten ist aber trotz aller Klischees, dass der Film das Thema „Investoren und Familienfirmen” relativ unterhaltsam anreißt.

„Festtagsstimmung” (21. März) ist – wie soll es auch anders sein – ähnlich klischeebeladen. Auch in dieser Schmonzette geht es um tapfere Frauen, die unter bösen Männern zu leiden haben, dabei schmelzvoll-traurig blicken und – nicht zuletzt dank männlicher Hilfe – ihr Schicksal doch meistern.

Diesmal geht die Geschichte so: Grace (Rebecca Immanuel) lebt in einem noblen Anwesen, das seit Jahrhunderten ihrer Familie gehört. Doch nun ist ihre Ehe mit Edward (Helmut Zierl) kaputt und sie braucht Geld. Doch erst einmal eröffnet sie eine Frauen-Wohngemeinschaft. Höhepunkt des Films ist ein mächtiger Sturm, der viel Schaden anrichtet, aber letztlich doch all die zusammenführt, die man sich schon vom Filmanfang an als Paar wünschte.

So endet auch dieser Sonntagsfernsehabend in äußerstem Wohlgefallen. Vielleicht ist zumindest das gar nicht mal so schlecht.