Essen. In einigen Zügen der Deutschen Bahn wurden zuletzt täuschend echt aussehende Hinweisaufkleber entdeckt, die den Verzehr von Tierprodukten in Zügen untersagen. Die Bahn stellt klar: Die Aufkleber seien nicht echt. In den Zügen dürfe alles verzehrt werden, was andere Fahrgäste nicht belästige.
Nürnberger Rostbratwürstchen, geräucherter Lachs, Argentinisches Rindfleisch, Hühnerfrikassee und Königsberger Klopse sind nur einige Speisen, die in den Zügen der Deutschen Bahn mit Bordrestaurant angeboten werden. Umso mehr verwirrte einige Bahngäste zuletzt ein Hinweisaufkleber in vielen Zügen: „Aus Gründen der Hygiene und aus Rücksichtnahme auf andere Fahrgäste ist der Verzehr tierischer Produkte in diesem Abteil nicht gestattet“, steht in deutscher und englischer Sprache darauf.
Das passt nicht zusammen dachte sich auch Twitterer Mike Schnoor und fotografierte den Aufkleber (siehe Bild oben). Bei der Recherche stellte sich heraus, Schnoor war nicht der Einzige dem das Tierproduktverbot verdächtig vorkam. In diversen Eisenbahn-Foren diskutieren Fahrgäste munter darüber, ob das Verbot echt ist oder nicht?
Die Antwort: Ist es nicht.
Aufkleber sind im Internet erhältlich
Für zehn Cent pro Aufkleber verkaufen die Betreiber der Internetseite www.vegan-total.de die gefälschten Regelhinweise zum Aufkleben.
In der Zentrale der Deutschen Bahn ist der aufgeklebte Veganerprotest noch unbekannt. „In unseren 35.000 Zügen gibt es kein Speiseverbot. Man darf alles essen und trinken, sofern andere Fahrgäste nicht belästigt werden. Wie etwa, bei übermäßigem Alkoholgenuss“, erklärt eine Sprecherin der Bahn.
Mit falschen Hinweisen hatte es der Konzern nach eigenen Angaben noch nicht zu tun. Es sei aber schon vorgekommen, dass Greenpeace-Aktivisten Flyer in Zügen verteilt hätten. „Das ist natürlich verboten“, so die Bahnsprecherin.