Hamburg. Marius Müller-Westernhagen hält laut einem Medienbericht deutsche Sicherheitsbehörden für blind auf dem rechten Auge. Die Pannen bei den Ermittlungen gegen die rechtsradikale Terror-Gruppe “Nationalsozialisten Untergrund“ nennt der Rockmusiker “unerklärlich“ angesichts der deutschen Geschichte.
Rockmusiker Marius Müller-Westernhagen verdächtigt die deutschen Sicherheitsbehörden, auf dem rechten Auge blind zu sein. "Wäre linke Gewalt von den Sicherheitsbehörden unseres Landes genauso lässig behandelt worden wie die, die von Nazis ausgeht, würde die RAF noch immer aktiv sein", erklärte Westernhagen in einem am Mittwoch veröffentlichten Beitrag für die Wochenzeitung "Die Zeit". Er bezog sich dabei auf die Pannen bei der Verfolgung des rechtsextremen "Nationalsozialistischen Untergrunds" (NSU).
Angesichts der deutschen Geschichte sei das Behördenversagen "unerklärlich", kritisierte der 64-Jährige. "Eigentlich müssten wir doch alle besonders alarmiert sein, wenn die Gewalt von rechts kommt." Dem NSU werden Morde an neun Menschen mit türkischem und griechischem Migrationshintergrund und einer deutschen Polizistin zur Last gelegt. Die Behörden hatten jahrelang im Dunkeln getappt. Die Hintergründe sollen ab kommende Woche beim NSU-Prozess in München aufgearbeitet werden. (afp)