München/Essen. . Deutschland sucht den Superstar, The Voice, Popstars und Das Supertalent: Junge Zuschauer gerade aus bildungsfernen Schichten sehen laut einer neuen Studie in Castingshows die Chance ihres Leben. Und Dieter Bohlen ist ihr Held – gerade wegen seiner rüden Kritik.
Mädchen und Jungen glauben häufig, dass die Teilnahme an einer Castingshow die Chance ihres Lebens schlechthin sei. Sie glauben ferner, von der Jury fair behandelt zu werden. Das geht aus einer repräsentativen Studie des Münchner Medienforschungsinstituts IZI hervor. Sie wurde von der Landesmedienanstalt NRW (LfM) in Auftrag gegeben.
Mädchen wünschen sich Sarah Connor als Mutter
Der Studie zufolge sehen 80 Prozent der Mädchen und 60 Prozent der Jungen – vor allem aus bildungsfernen Schichten – regelmäßig Sendungen wie die RTL-Show „Deutschland sucht den Superstar“ (DSDS). Sie erkennen selten, dass Teilnehmer inszeniert werden. Vielmehr halten junge Zuschauer die Geschichten rund um die Kandidaten in der Regel für wahr.
Laut Studie ist DSDS-Jurychef Dieter Bohlen die bekannteste Casting-Figur. Vor allem Jungen orientieren sich an seiner rüden Art, Kritik zu üben. Mädchen wiederum orientieren sich eher an „X Factor“-Jurorin Sarah Connor; viele hätten sie gern als Mutter.
Für die Studie wurden 1230 Kinder und Jugendliche zwischen 6 und 17 Jahren befragt. Die Ergebnisse werden bei einer LfM-Fachtagung am 30. April in Essen vorgestellt.