Brüssel. In Belgien entscheidet am Montag ein Gericht über den Antrag des Kinderschänders Marc Dutroux auf vorzeitige Haftentlassung. Der 56-Jährige hatte Anfang Februar beantragt, seine weitere Strafe im Hausarrest mit elektronischer Fessel zu verbüßen. Dutroux war zu lebenslanger Haft verurteilt worden.
Der belgische Kindermörder Marc Dutroux kämpft um seine Freiheit: Ein Brüsseler Gericht entscheidet am Montagnachmittag über Auflagen im Fall einer Entlassung aus dem Gefängnis.
Juristen gehen nicht davon aus, dass Dutroux mit seinem Antrag auf vorzeitige Freilassung durchkommt. In jedem Fall ist ausgeschlossen, dass der 56-Jährige noch am Montag auf freien Fuß gelangt.
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Denn selbst wenn die Richter für Dutroux entscheiden sollten, stünde noch ein längeres Verfahren an. Ob der Gefangene bei dem öffentlichen Termin erscheint, war offen.
Dutroux quälte sechs Mädchen und junge Frauen
Belgiens bekanntester Krimineller wurde zu lebenslanger Haft verurteilt, nachdem er in den 90er Jahren sechs Mädchen und junge Frauen entführt, missbraucht und gequält hatte. Vier von ihnen starben.
Seit mehr als 16 Jahren sitzt Dutroux hinter Gittern, nun will er mit einer elektronischen Fußfessel in die Freiheit.
Zwei Wochen vor der Entscheidung am Montag war Dutroux zu einer Anhörung auch persönlich anwesend im Brüsseler Justizpalast - die Sitzung fand unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt.
Dutroux konnte für einige Stunden fliehen
Einige Angehörige seiner Opfer waren damals im streng abgeriegelten Sitzungssaal dabei, andere blieben dem Termin aus Protest fern. Begegnet sind sich Täter und Opfer bei dem Termin nicht.
Wenn der verurteilte Mörder ins Gericht kommt, dann unter striktem Polizeischutz. Schon einmal, 1998, war ihm bei einem Gerichtstermin für einige Stunden die Flucht geglückt. (dpa)