London. Eine Radiomoderatorin gibt sich am Telefon als Königin von England aus - und das Personal der Privatklinik, in der Herzogin Catherine zurzeit liegt, fällt darauf herein. Die falsche Queen erfuhr von einer Schwester, dass es Kate schon besser gehe, wann sie schlafe und wann die beste Zeit für einen Besuch wäre.
Nach ihrer Einlieferung ins Krankenhaus ist die unter schwerer Schwangerschaftsübelkeit leidende britische Herzogin Catherine auf dem Weg der Besserung. Die Frau von Prinz William fühle sich "immer besser", teilte ihr Sekretariat im St. James-Palast am Dienstag in London mit. Das behandelnde Edward-VII.-Krankenhaus fiel am Mittwoch auf einen Telefonstreich eines australischen Radiosenders herein und gab Auskunft über Kates Zustand.
Die 30-Jährige leidet unter schwerer Schwangerschaftsübelkeit und soll noch einige Tage im Krankenhaus bleiben. Weil die Betroffenen sich häufig übergeben müssen, ist bei Hyperemesis gravidarum eine zusätzliche Versorgung mit Flüssigkeit notwendig. Prinz William hatte am Montag und am Dienstag mehrere Stunden in der Klinik verbracht. Zu der Schwangerschaft seiner Frau äußerte er sich nicht öffentlich. Auch der Palast machte keine weiteren Angaben zum Zustand der Schwangeren.
"Der einfachste Streich, den wir je gemacht haben"
Mitarbeiter des Edward-VII.-Krankenhauses fielen am Mittwoch auf einen Scherz des Radiosenders 2Day FM aus Sydney ein, bei dem sich Moderatoren als Königin Elizabeth II. und Prinz Charles ausgaben. So gelang es den Moderatoren, mit einer Krankenschwester zu sprechen. Der St.-James-Palast bestätigte den Vorfall, verzichtete aber auf einen Kommentar. Auch das Krankenhaus räumte den Vorfall ein. "Das war ein dummer Streich, den wir alle bedauern", sagte Klinikchef John Lofthouse. "Wir nehmen die ärztliche Schweigepflicht sehr ernst und überprüfen nun unsere Telefonprotokolle."
Stunden nach dem Scherzanruf im Krankenhaus haben sich die australischen Stimmenimitatoren für ihren Streich entschuldigt. "Wir waren sehr überrascht, dass unser Anruf weitergeleitet wurde", hieß es in einer gemeinsamen Stellungnahme der Moderatoren Mel Greig und Michael Christian sowie des Senders. "Wir dachten, sie würden auflegen, sobald sie unseren schrecklichen Akzent hören. Es tut uns leid, wenn wir irgendwelche Probleme verursacht haben und sind froh zu hören, dass es Kate gut geht."
Kollegen imitieren die Corgis der Queen
Zuvor hatte sich Radiomoderatorin Mel Greig gab sich als die 86-jährige Monarchin aus, rief in der Zentrale des Krankenhauses an und sagte: "Kann ich bitte mit Kate sprechen, meiner Enkelin?" Die Stimme am anderen Ende sagte: "Oh ja, gnädige Frau, einen Moment bitte." Komoderator Michael Christian sagte in der Sendung: "Stellen die uns durch? Wenn das funktioniert, ist das der einfachste Streich, den wir je gemacht haben." An Greig gerichtet sagte er, sie habe den britischen Akzent schlecht imitiert.
Schließlich ging eine Krankenschwester ans Telefon und sagte, Kate schlafe gerade. "Und sie hatte eine ruhige Nacht." Greig sagte: "Oh, gut, dann füttere ich meine kleinen Corgis", während zwei Radiokollegen wie Hunde bellten. "Wann ist denn ein guter Zeitpunkt, um sie zu besuchen?", fragte die angebliche Queen weiter. "Denn ich bin die Queen, deshalb muss ich hingefahren werden."
Viel Aufregung um Kates Schwangerschaft
Greig fragte dann Michael Christian alias Prinz Charles, wann sie zum Krankenhaus fahren könne. Die Krankenschwester antwortete, nach neun Uhr morgens, wenn sich Kate "frischgemacht" habe, sei ein Besuch kein Problem. "Seit meinem Schichtbeginn hat sie keinen Würgereflex mehr gehabt", fügte die Pflegerin hinzu.
Die Aufregung über Kates Schwangerschaft ist groß: Das Kind wird auf Platz drei der Thronfolge hinter Prinz Charles und William stehen. Eine Änderung der Thronfolgeregelung zugunsten eines erstgeborenen Mädchens wurde von Großbritannien und den anderen 15 anderen Commonwealth-Staaten, welche die Queen als ihr Staatsoberhaupt anerkennen, bereits beschlossen.
Der britische Vize-Premierminister Nick Clegg hatte am Dienstag gesagt, er habe am Montag von den anderen Staaten die formelle Zustimmung zu der Gesetzesänderung erhalten. Dass am selben Tag Kates Schwangerschaft bekanntgegeben wurde, sei ein "wunderbarer Zufall". (afp)