London. . Die Schwangerschaft der britischen Prinzgemahlin Kate versetzt die Briten in ein Baby-Fieber - und in Sorge. Kate leidet an einem sehr seltenen Krankheitsbild, das Frauen in der Frühphase der Schwangerschaft betreffen kann. Mittlerweile wird auch gewettet: Zum Beispiel auf den Namen des Nachwuchses.

Eigentlich ist es ja nur ein Krankenhaus. Aber nicht irgendeins, sondern das King Edward VII. Hospital in London. Eine der ersten medizinischen Adressen im Lande und Anlaufstelle der Familie Windsor bei gesundheitlichen Problemen. Egal ob Queen Mum eine Gräte quer im Hals saß, die Königin etwas am Knie hatte oder ihr Gatte es mit der Blase – einer der gut 200 handverlesenen Experten der Privatklinik wusste Rat. Deshalb liegt die schwangere Kate jetzt auch hier. Und draußen stehen gut 100 Fotografen.

Am zweiten Tag ihres Krankenhausaufenthaltes geht es der schwangeren Herzogin Kate bereits zunehmend besser. Das teilte der St. James's Palace am Dienstagabend mit. Prinz William besuchte seine Frau für mehrere Stunde in der privaten Londoner Klinik, in der sie behandelt wird, während vor der Tür Kamerateams und Fotografen aus aller Welt campierten.

Die Prinzgemahlin bekommt ein Baby und das ganze Land ist darüber „delighted“ – „erfreut“. Viele sind sogar glücklich, wie sie im Internet schreiben. Jedenfalls wird jede Nachricht aus Klinik oder Palast förmlich aufgesogen.

Was unter anderem dazu führt, dass plötzlich selbst gestandene Gentlemen wissen, was für Beschwerden mit Kates Krankheitsbild „Hyperemesis gravidarum“ (Hg) einhergehen. Übelkeit und Erbrechen nämlich. Obwohl Männer das gar nicht kriegen können. Passiert nur Frauen in der Frühphase der Schwangerschaft. Und selbst dann nur ganz selten – weltweit erwischt es zwischen 0,5 bis zwei Prozent aller werdenden Mütter.

Kate ist mit Morgenübelkeit im Krankenhaus

Mit der weitaus häufiger vorkommenden Morgenübelkeit während einer Schwangerschaft hat Hg etwa so viel gemeinsam wie Kopfschmerz mit Migräne. Die Betroffenen müssen sich mehr als fünfmal pro Tag übergeben, manche brechen bis zu 20-mal. Sie leiden unter Schwindel, können weder essen noch trinken, verlieren rund fünf Prozent ihres Körpergewichtes und drohen zu dehydrieren. Schlimmer noch: Wird das Leiden nicht rechtzeitig erkannt und behandelt, können sich giftige Abbauprodukte im Blut oder Urin anreichern und zu Lebensgefahr für Mutter und Kind führen.

Für Kate und ihr Baby, so ist inoffiziell zu hören, ist diese Gefahr gebannt. Mit diesem Wissen im Hinterkopf tun viele Briten nun, was sie besonders gerne tun: sie wetten.

Wird es ein Junge? Wird es ein Mädchen? Werden es Zwillinge? Und wie wird der Nachwuchs – immerhin Platz 3 in der Reihe der Thronfolger – wohl heißen? Favoriten sind „Frances“ und „John“, gefolgt von „Charles“, „Victoria“ und „George“. Die Quote aber ist in all diesen Fällen lausig.

Sollte das Prinzenpaar ihren Nachwuchs allerdings „Britney“ nennen, lässt sich Geld machen. Für jeden eingesetzten Dollar gäbe es 500 Dollar zurück. Auch auf die möglichen Paten wird gewettet. Wahrscheinlich – und deshalb wenig ergiebig – sind natürlich Prinz Harry und Kates Schwester Pippa Middleton. Etwas mehr gibt es für David und Victoria Beckham, mit denen das Paar eng befreundet ist.

Britische Zeitung veröffentlich Bilder des Neugeborenen - Animationen

Die britische Boulevardpresse ist ebenfalls bereits heftig mit der adeligen Schwangerschaft beschäftigt. So machen sich einschlägige Blätter nicht nur über Kates Leben bis zur Niederkunft Gedanken, sondern haben sich bereits auf die Suche nach einem passenden Kindergarten gemacht.

Ist aber alles nichts gegen die „Daily Mail“. Die hat nämlich bereits Fotos vom Neugeborenen. Na ja, vom Neugeborenen, wie es sich ein US-Forensiker vorstellt, der Porträts der Eltern am Computer mischte. Wird es ein Mädchen, soll es „Kates Schönheit“ haben. Wird es ein Junge, sieht es auch nicht schlecht aus. Nur vor den typischen Ohren der Windsors, fürchtet der Experte, gibt es dann kein Entkommen.