Ingelheim/Magdeburg. Ein junge Frau in Ingelheim und eine 31jährige in Magdeburg wurden nach der tödlichen Misshandlung ihrer Kleinkinder festgenommen. Die Schuldfähigkeit muss noch geklärt werden. Im Fall des tot aufgefundenen Babys in Kassel sucht die Polizei weiter nach der Mutter.

Traurige Gewissheit zu Wochenbeginn: Zwei Frauen haben in Sachsen-Anhalt und in Hessen offenbar ihre kleinen Kinder getötet. Im rheinhessischen Ingelheim wird eine 17 Jahre alte Mutter verdächtigt, ihren sechs Monate alten Sohn umgebracht zu haben. Die Frau und ihr 24-jähriger Lebensgefährte hatten das Kind in der vergangenen Woche mit schweren Kopfverletzungen in eine Klinik gebracht, wie Polizei und Staatsanwaltschaft am Montag gemeinsam mitteilten. Das Baby starb noch am gleichen Abend im Krankenhaus. Die Frau hat demnach die Tat eingeräumt.

Eine 31-jährige Magdeburgerin soll ihre eineinhalbjährige Tochter getötet haben. Die Frau sei wegen des Verdachts des Totschlags in Untersuchungshaft genommen worden, teilte die Polizei mit. Sie soll bereits vor rund einer Woche einen Notarzt gerufen haben, weil sie ihr Kind leblos im Kinderzimmer ihrer Wohnung fand. Rettungskräfte konnten das Mädchen noch animieren, drei Tage später starb es aber in einer Klinik. Die Frau räumte in einer Vernehmung die Misshandlung ihres Kindes ein. Eine Obduktion habe den Verdacht bestätigt, teilte die Polizei weiter mit. Die Schuldfähigkeit müsse noch mit einem forensisch-psychiatrischen Gutachten geklärt werden.

Keine heiße Spur im Kasseler Fall

Nach dem Fund einer Babyleiche an einer Straße bei Kassel hat die Polizei noch keine heiße Spur von der Mutter. Am Montag gab es zunächst nur wenige Hinweise, sagte eine Polizeisprecherin in Kassel.

Ein Spaziergänger hatte das tote Baby am Samstag in einem schwarzen Müllsack an einer Kreisstraße im Landkreis Kassel gefunden. Das tote Mädchen war in ein Badehandtuch und in Einkaufstüten eingewickelt. Laut Obduktion wurde der vollausgebildete Fötus im siebten oder achten Schwangerschaftsmonat tot geboren - eine vorsätzliche Tötung schlossen die Ermittler weitgehend aus.

Unklar war zunächst noch, wann das Neugeborene in der Böschung am Straßenrand zwischen den Ortschaften Grebenstein und Udenhausen abgelegt wurde. Obwohl die Ermittler nicht von einem Fremdverschulden am Tod des Säuglings ausgingen, baten sie um Zeugenhinweise zu der leiblichen Mutter. Es gehe nicht nur um die Klärung des Falls, sondern auch um die Frage, ob die Mutter Hilfe benötige, sagte die Polizeisprecherin.