Quito/London. Wikileaks-Gründer Julian Assange wird in der ecuadorianischen Botschaft in London wegen einer chronischen Lungenentzündung behandelt. Er brauche ständige medizinische Betreuung, sagte Botschafterin Ana Alban. Assange war in die Botschaft geflüchtet, um der Auslieferung nach Schweden zu entgehen.

Der Wikileaks-Mitbegründer Julian Assange leidet nach Angaben von Ecuadors Botschafterin in Großbritannien an einer chronischen Lungenentzündung. Sein Gesundheitszustand könne sich "jederzeit verschlechtern", sagte Ana Alban am Mittwoch (Ortszeit) in Quito vor Journalisten. Der 41-jährige Assange war vor mehr als fünf Monaten in die Londoner Botschaft Ecuadors geflohen, um einer Auslieferung nach Schweden zu entgehen, wo er zu Vorwürfen sexueller Vergehen vernommen werden soll.

Ecuador kümmert sich nach Angaben Albans um die Kosten für Assanges medizinische Versorgung und ermöglicht "regelmäßige medizinische Untersuchungen". Darüber hinaus wollte die Botschafterin keine Angaben zum Gesundheitszustand des Internetaktivsten machen. Wikileaks-Sprecher Kristinn Hrafnsson verweigerte auf Anfrage der Nachrichtenagentur afp einen Kommentar zur Gesundheit Assanges.

Assanges Anwalt besorgt über Gesundheit des Wikileaks-Gründers

Im Gespräch mit dem US-Fernsehsender CNN wollte Assange am Mittwoch ebenfalls keine Angaben zu seiner Gesundheit machen. "Ich glaube nicht, dass das wichtig ist", sagte der Australier. Ende September hatte er noch in einem Interview über seine sich "langsam verschlechternde" Gesundheit und "heftigen Husten" gesprochen. Assanges Anwalt Baltasar Garzón zeigte sich Anfang November besorgt über die Gesundheit seines Mandanten.

WikileaksWikileaks hatte durch die Veröffentlichung geheimer Informationen zu den Kriegen im Irak und in Afghanistan sowie von rund 250.000 vertraulichen Diplomatendepeschen den Zorn der US-Regierung auf sich gezogen. Assange befürchtet nach eigenen Angaben, von Schweden an die USA ausgeliefert zu werden, wo ihm ein Prozess wegen Spionage und Geheimnisverrat drohen könnte. (afp)