Stockholm. Im Zusammenhang mit den Vergewaltigungsvorwürfen gegen Wikileaks-Gründer Julian Assange hat dessen Anwalt eine Überraschung angekündigt. Die Verteidigung will in den Besitz neuer Informationen gekommen sein. Assange wehrt sich seit Monaten gegen die Vorwürfe und sieht sich als Opfer einer Kampagne.
Im Fall des Vergewaltigungsvorwurfs in Schweden hat ein Rechtsberater von Wikileaks-Gründers Julian Assange am Donnerstag eine "große Überraschung" angekündigt. Die Verteidigung sei im Besitz neuer Informationen zu dem Fall, die bei ihrer Veröffentlichung für eine "große Überraschung" sorgen würden, sagte Baltasar Garzón der australischen Zeitung "Sydney Herald".
Der frühere spanische Ermittlungsrichter brachte zudem erneut eine Befragung seines Mandanten in London ins Gespräch. Die schwedische Justiz lehnte eine Befragung Assanges in London aber erneut ab. "Es gibt nichts Neues. Wir warten noch immer auf Herrn Assange", sagte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft der Nachrichtenagentur AFP. Schweden beharrt seit Monaten darauf, dass der 41-jährige Australier sich in Schweden den Angaben zweier Frauen stellt, die ihm vorwerfen, sie im August 2010 sexuell belästigt beziehungsweise vergewaltigt zu haben.
Assange hatte geheime Dokumente zum Irakkrieg veröffentlicht
Nachdem Assange in Großbritannien den Rechtsstreit um seine Auslieferung nach Schweden verloren hatte, floh er vor zwei Monaten in die ecuadorianische Botschaft in London. Der Australier fürchtet, von Schweden an die USA ausgeliefert zu werden, wo ihm ein Prozess wegen Spionage drohen könnte. Als Gründer der Enthüllungsplattform Wikileaks hat Assange den Zorn Washingtons auf sich gezogen, weil das Portal zehntausende geheime Depeschen der US-Diplomatie sowie Dokumente zu den Kriegen in Afghanistan und im Irak veröffentlichte. Die USA haben aber bisher keinen Haftbefehl gegen Assange ausgestellt. (AFP)