Tschernobyl. . Mehr als 26 Jahre nach der Atomkatastrophe von Tschernobyl ist der Bau eines neuen Sarkophags für den Unglücks-Reaktor in vollem Gange. Der erste Teil der neuen Spezial-Konstruktion ist jetzt fertig gestellt worden. Es wird noch Jahre dauern, bis sie fertig ist.

Beim Bau eines neuen Schutzmantels um den Katastrophen-Reaktor von Tschernobyl ist eine entscheidende Etappe genommen worden: Der erste Teil der riesigen Stahlkonstruktion wurde am Dienstag in der Ukraine fertiggestellt. "Dies ist eine entscheidende Etappe, um den Konsequenzen der Katastrophe zu begegnen", erklärte der Chef der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBRD), Suma Chakrabarti. Nach Angaben der Bank wurden für den ersten Teil des Sarkophags rund 5000 Tonnen Stahl bis zu 22 Meter hoch verbaut.

Am Ende soll die neue Schutzhülle 29.000 Tonnen wiegen, 164 Meter lang und 110 Meter hoch sein. Mit der Fertigstellung wird 2015 gerechnet. Die EBRD ist der Haupt-Geldgeber für den rund 1,5 Milliarden Euro teuren Bau, der die kommenden hundert Jahre halten soll.

Durch die Atomkatastrophe von Tschernobyl am 26. April 1986 wurden weite Gebiete der Ukraine, Russlands und Weißrusslands verseucht. Die Strahlung breitete sich über weite Teile Europas aus. Der nach dem Unglück zur Eindämmung der radioaktiven Strahlung errichtete Beton-Sarkophag über dem zerstörten Reaktor war über die Jahre brüchig geworden. Deshalb wird jetzt die neue Schutzhülle gebaut. (afp)