Washington. Auf einer Öl-Bohrinsel im Golf von Mexiko hat sich eine Explosion ereignet. Die Bohrinsel ist Berichten zufolge nach der Explosion in Brand geraten, soll inzwischen aber gelöscht sein. Das Unglück erinnert an den Fall “Deepwater Horizon“ von vor zwei Jahren.

Im Golf von Mexiko ist eine Öl-Bohrinsel explodiert. Dabei wurden nach Angaben der US-Küstenwache neun Menschen verletzt, zwei Menschen würden noch vermisst. Berichte von US-Medien, wonach zwei Personen ums Leben gekommen seien, dementierte die Küstenwache.

Derzeit gebe es keine Meldungen über austretendes Öl im Golf von Mexiko, sagte Küstenwachen-Sprecher Ryan Tippets. Zum Zeitpunkt des Unglücks gegen 16.00 Uhr MEZ hätten sich 26 Menschen auf der Plattform des in Houston ansässigen Energieunternehmens Black Elk Energie aufgehalten. Black Elk Energie war für eine Stellungnahme zunächst nicht zu erreichen.

Vorfall erinnert an Deepwater Horizon

Nach Angaben des Katastrophenschutzes von Louisiana förderte die Bohrinsel zum Zeitpunkt des Unglücks gar kein Öl. Auf der Plattform seien Arbeiten ausgeführt woren, als sich die Explosion ereignet habe, sagte Sprecherin Christina Stephens. Zunächst lagen keine Angaben vor, ob durch das Unglück Öl ins Meer gelangte.

Die Ölpest

Handout photo obtained on April 30, 2010 from Eumetsat shows a satellite image taken on April 29 of the growing oil slick off the coast of Louisiana slowly approaching the Mississippi Delta. Oil from a giant slick washed ashore in Louisiana on April 30, threatening a catastrophe for the US Gulf Coast as the government called a national diasaster and mulled sending in the military. With up to 200,000 gallons of oil a day spewing into the Gulf of Mexico from a leaking well, the accident stemming from a sunken offshore rig threatens to rival the Exxon Valdez disaster as the worst oil spill in US history. AFP PHOTO / HO / EUMETSAT -- RESTRICTED TO EDITORIAL USE -- NO SALE -- NOT FOR MARKETING OR ADVERTISING CAMPAIGNS -- MANDATORY CREDIT --
Handout photo obtained on April 30, 2010 from Eumetsat shows a satellite image taken on April 29 of the growing oil slick off the coast of Louisiana slowly approaching the Mississippi Delta. Oil from a giant slick washed ashore in Louisiana on April 30, threatening a catastrophe for the US Gulf Coast as the government called a national diasaster and mulled sending in the military. With up to 200,000 gallons of oil a day spewing into the Gulf of Mexico from a leaking well, the accident stemming from a sunken offshore rig threatens to rival the Exxon Valdez disaster as the worst oil spill in US history. AFP PHOTO / HO / EUMETSAT -- RESTRICTED TO EDITORIAL USE -- NO SALE -- NOT FOR MARKETING OR ADVERTISING CAMPAIGNS -- MANDATORY CREDIT -- © AFP
Der Ölteppich bedroht dort ein einzigartiges Ökosystem.
Der Ölteppich bedroht dort ein einzigartiges Ökosystem. © AFP
Starke südöstliche Winde trieben erste Ölschlieren in das Küstengebiet um das Mississippi-Delta.
Starke südöstliche Winde trieben erste Ölschlieren in das Küstengebiet um das Mississippi-Delta. © AFP
Erste Ölspuren finden sich im Wasser.
Erste Ölspuren finden sich im Wasser. © AP
Vergangene Woche war die von BP betriebene Ölplattform im Golf von Mexiko gesunken.
Vergangene Woche war die von BP betriebene Ölplattform im Golf von Mexiko gesunken. © AP
Seitdem fließt unaufhörlich Öl aus.
Seitdem fließt unaufhörlich Öl aus. © AP
Täglich fließen 800.000 Liter aus dem Bohrloch ins Meer.
Täglich fließen 800.000 Liter aus dem Bohrloch ins Meer. © AP
This NASA Earth Observatory Moderate Resolution Imaging Spectroradiometer (MODIS) image released April 30, 2010 shows a close up view of a massive oil slick in the Gulf of Mexico as it continued spreading on April 29, moving perilously close to shore, according to news reports. The US Coast Guard attempted controlled burns on some of the oil to prevent its spread, but had to halt the process due to high winds. Meanwhile, the US National Oceanic and Atmospheric Administration constructed a dome-and-pipe system to contain the spread of oil at the sea floor.The oil slick resulted from an explosion that occurred on April 20, 2010, on the Deepwater Horizon rig. AFP PHOTO/NASA/ /HANDOUT/RESTRICTED TO EDITORIAL USE
This NASA Earth Observatory Moderate Resolution Imaging Spectroradiometer (MODIS) image released April 30, 2010 shows a close up view of a massive oil slick in the Gulf of Mexico as it continued spreading on April 29, moving perilously close to shore, according to news reports. The US Coast Guard attempted controlled burns on some of the oil to prevent its spread, but had to halt the process due to high winds. Meanwhile, the US National Oceanic and Atmospheric Administration constructed a dome-and-pipe system to contain the spread of oil at the sea floor.The oil slick resulted from an explosion that occurred on April 20, 2010, on the Deepwater Horizon rig. AFP PHOTO/NASA/ /HANDOUT/RESTRICTED TO EDITORIAL USE © AFP
Hunderte Kilometer Küste mit einem einzigartigen Ökosystem aus Marschlandschaften und seltener Fauna sind unmittelbar bedroht.
Hunderte Kilometer Küste mit einem einzigartigen Ökosystem aus Marschlandschaften und seltener Fauna sind unmittelbar bedroht. © AP
In Florida, Alabama und Mississippi ist die Fischerei in Gefahr, die das Hauptstandbein der örtlichen Wirtschaft ist. Die Nationalgarde überwacht ständig die Bewegung des Teppichs.
In Florida, Alabama und Mississippi ist die Fischerei in Gefahr, die das Hauptstandbein der örtlichen Wirtschaft ist. Die Nationalgarde überwacht ständig die Bewegung des Teppichs. © AP
Die ersten Ausläufer des Ölteppichs erreichten am Freitag die Küste Louisianas.
Die ersten Ausläufer des Ölteppichs erreichten am Freitag die Küste Louisianas. © AFP
Von der US-Navy wurden 18 Kilometer aufblasbare Ölsperren und Geräte zum Abschöpfen des Öls in die Region geschickt.
Von der US-Navy wurden 18 Kilometer aufblasbare Ölsperren und Geräte zum Abschöpfen des Öls in die Region geschickt. © AFP
Sie sollen verhindern, dass das Öl an Land kommt.
Sie sollen verhindern, dass das Öl an Land kommt. © AFP
Vor allem vorgelagerte Inseln mit einer reichen Tierwelt sind zuerst bedroht.
Vor allem vorgelagerte Inseln mit einer reichen Tierwelt sind zuerst bedroht. © AFP
Erste Vögel mit ölverschmiertem Gefieder wurden bereits entdeckt.
Erste Vögel mit ölverschmiertem Gefieder wurden bereits entdeckt. © AP
Nach dem US-Bundesstaat Louisiana rief am Freitag ebefalls Florida den Notstand aus.
Nach dem US-Bundesstaat Louisiana rief am Freitag ebefalls Florida den Notstand aus. © AP
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Der Vorfall hatte Erinnerungen an die Explosion der Bohrinsel "Deepwater Horizon" im Golf von Mexiko wachgerufen, die im April 2010 eine der schlimmsten Umweltkatastrophen in den USA ausgelöst hatte.

Video zeigt Rauch über der Bohrinsel

In einem online veröffentlichtem Video des Fernsehsender WWLYV war zu sehen, wie dichter schwarzer Rauch über der Plattform aufstieg. Der Sender berichtete allerdings, dass das Feuer gelöscht worden sei. Die Plattform befindet sich den Berichten zufolge in relativ flachem Wasser rund 40 Kilometer südlich der Küstenstadt Grand Isle.

Im April 2010 waren bei der Explosion der Bohrinsel "Deepwater Horizon" im Golf von Mexiko elf Arbeiter ums Leben gekommen. Hunderte Millionen Liter Erdöl strömten ins Meer. 87 Tage dauerte es, bis der britische Ölkonzern BP das Leck schließen konnte. Die Küsten von fünf US-Bundesstaaten, darunter Louisiana, wurden verseucht, der Fischfang und der Tourismus an der Golfküste massiv geschädigt.

BP zahlt Rekordstrafe für Deepwater-Horizon-Katastrophe

Am Donnerstag hatte sich BP mit der US-Regierung darauf geeinigt, wegen der größten Ölkatastrophe in der Geschichte der USA in den kommenden sechs Jahren insgesamt rund 4,5 Milliarden Dollar (3,5 Milliarden Euro) zu zahlen. Die Summe ist die höchste Strafe, die je ein Unternehmen in den USA bezahlen musste. Im Gegenzug soll das Strafverfahren gegen den britischen Energiekonzern eingestellt werden. (dapd/afp)