NewYork. Jeden Tag sterben weltweit noch rund 19.000 Kinder unter fünf Jahre. Laut UNICEF-Bericht sind das nur halb so viele wie noch 1990. Vor allem die verbesserte Hygiene und Trinkwasserversorgung sei Grund für die Verbesserung. In Asien sinkt die Kindersterblickeit , in Afrika weiterhin viele Kinder.

Die weltweite Kindersterblichkeit hat sich einem UNICEF-Bericht zufolge in den vergangenen zwei Jahrzehnten fast halbiert. Die Zahl der Todesfälle von Kindern unter fünf Jahren sank demnach von mehr als zwölf Millionen im Jahr 1990 auf 6,9 Millionen im vergangenen Jahr, wie das UN-Kinderhilfswerk am Donnerstag in New York und Köln mitteilte.

Die Fortschritte sind demnach jedoch sehr ungleich verteilt. Und das von der Staatengemeinschaft vereinbarte Millenniumsziel, die Kindersterblichkeit bis zum Jahr 2015 um zwei Drittel zu senken, sei noch weit entfernt. Nach neuen Berechnungen von UNICEF starben 2011 jeden Tag immer noch rund 19.000 Kinder unter fünf Jahren.

In Deutschland sterben drei von 1.000 Kindern vor ihrem fünften Lebensjahr

Das Risiko für Kinder, an vermeidbaren oder behandelbaren Krankheiten zu sterben, ist demnach insbesondere in den afrikanischen Ländern südlich der Sahara und in Südasien sehr hoch. Dort wurden im vergangenen Jahr 80 Prozent der Todesfälle registriert.

In Sierra Leone, dem Land mit der höchsten Kindersterblichkeit, erlebten 2011 dem Bericht zufolge pro 1000 Lebendgeburten 185 Kinder nicht ihren fünften Geburtstag. Zum Vergleich: In Deutschland waren es drei von 1000.

Fünf Länder kamen im vergangenen Jahr zusammen auf die Hälfte der Todesfälle: Indien (24 Prozent), Nigeria (elf Prozent), Demokratische Republik Kongo (sieben Prozent), Pakistan (fünf Prozent) und China (vier Prozent). Die meisten Todesfälle sind laut UNICEF auf fünf Ursachen zurückzuführen: Lungenentzündung (18 Prozent), Frühgeburtskomplikationen (14 Prozent), Durchfallerkrankungen (elf Prozent), Komplikationen bei der Geburt (neun Prozent) und Malaria (sieben Prozent).

Jeder dritte Todesfall bei Kindern ist Resultat aus akuter Unterernährung

Dagegen machten einige Entwicklungsländer bedeutende Fortschritte: So drückte Laos seine Kindersterblichkeitsrate zwischen 1990 und 2011 um 72 Prozent, Osttimor um 70 Prozent, Liberia um 68 Prozent und Bangladesch um 67 Prozent.

Jeder dritte Todesfall bei Kindern hänge mit chronischer und akuter Unterernährung zusammen. Fortschritte gebe es vor allem wegen des erfolgreichen Kampfs gegen ansteckende Krankheiten. So ging die Zahl der Kinder, die an Masern starben, den Angaben zufolge von geschätzten 500.000 im Jahr 2000 auf 100.000 im Jahr 2011 zurück.

Weniger Kinder mit Durchfallerkrankungen

Die Zahl der an Durchfallerkrankungen gestorbenen Kindern sank demnach im gleichen Zeitraum um ein Drittel von 1,2 Millionen auf 0,7 Millionen - insbesondere infolge von besserer Hygiene und Trinkwasserversorgung.

UNICEF: Foto des Jahres

1. Preis UNICEF-Foto des Jahres 2011: Unser Müll in Afrika - Sie und ich, die wir Papier und Flaschen zu Sammelcontainern bringen und alte oder kaputte Elektrogeräte Recycling-Höfen überlassen oder an den Hersteller zurückgeben, haben das Gefühl, mit Wertstoffen vernünftig umzugehen. (Unvernünftig mag aber sicherlich unsere Neigung sein, uns ständig mit neuen Produkten einzudecken.) Undurchsichtig sind aber vielfach - trotz gesetzlicher Verbote die Wege, die unsere Geräte nehmen. So werden allein aus Deutschland nach UNO-Schätzungen jährlich etwa 100.000 Tonnen Elektrogeräteschrott nach Afrika exportiert.
1. Preis UNICEF-Foto des Jahres 2011: Unser Müll in Afrika - Sie und ich, die wir Papier und Flaschen zu Sammelcontainern bringen und alte oder kaputte Elektrogeräte Recycling-Höfen überlassen oder an den Hersteller zurückgeben, haben das Gefühl, mit Wertstoffen vernünftig umzugehen. (Unvernünftig mag aber sicherlich unsere Neigung sein, uns ständig mit neuen Produkten einzudecken.) Undurchsichtig sind aber vielfach - trotz gesetzlicher Verbote die Wege, die unsere Geräte nehmen. So werden allein aus Deutschland nach UNO-Schätzungen jährlich etwa 100.000 Tonnen Elektrogeräteschrott nach Afrika exportiert. "Sodom und Gomorrha" nennen die Einheimischen die Giftmüllhalde Agbogbloshie im Zentrum von Accra, der Hauptstadt Ghanas. Um Geld zu verdienen, zertrümmern dort Kinder und Jugendliche auf Müllbergen Computer, Handys, Fernsehapparate und andere Geräte und weiden sie aus. Dann legen sie Feuer, in denen alles außer den wertvollen Metallen schmilzt. Heiße Dämpfe wabern; Blei, Kadmium, Zink, Chrom, Nickel und andere Chemikalien werden freigesetzt und haben gesundheitliche Folgen für die Müllarbeiter: Kopfschmerzen, Schwindelanfälle, Hautausschläge, Schädigungen des Nervensystems. Von den hochgiftigen Ablagerungen im Boden ganz zu schweigen. Dem deutschen Fotografen Kai Löffelbein wurde die Vielschichtigkeit des Problems nur allzu bewusst: Eigentlich müssten die Inhaltsstoffe des Elektroschrotts wie Gold, Silber und Palladium in den Industrieländern als wertvoller Rohstoff zurückgewonnen werden. Und eigentlich müsste Ghanas Regierung die Einfuhr von Wohlstandsmüll verbieten. Eine solche Regelung werde aber verhindert, weil Einheimische Geld mit dem Schrotthandel verdienen. Aber am Ende geht es wirklich nur um das Verursacherprinzip. Wer verbraucht, ist auch für eine vorbildliche Entsorgung zuständig. Und darum müssen wir uns eigentlich kümmern. © Kai Löffelbein, Deutschland, Student der Fotografie, FH für Design und Medien, Hannover
2. Preis UNICEF-Foto des Jahres 2011: Dürre, Armut, Hunger - Marisela Perez Perez ist sechseinhalb Jahre alt und wiegt neun Kilo. Alex Gudiel Hernandez ist sechs Monate alt und wiegt drei Kilo. Maira Mendez ist 16 Jahre alt und wiegt 20 Kilo. Sie sind drei Menschlein von vielen, die im Osten Guatemalas, im so genannten
2. Preis UNICEF-Foto des Jahres 2011: Dürre, Armut, Hunger - Marisela Perez Perez ist sechseinhalb Jahre alt und wiegt neun Kilo. Alex Gudiel Hernandez ist sechs Monate alt und wiegt drei Kilo. Maira Mendez ist 16 Jahre alt und wiegt 20 Kilo. Sie sind drei Menschlein von vielen, die im Osten Guatemalas, im so genannten "trockenen Korridor", unter dramatischer Unterernährung leiden. Notwendige Nährstoffe fehlen ihnen in der wichtigsten Wachstumsphase; die daraus resultierenden geistigen und körperlichen Schäden sind irreversibel. Bei seinen Recherchen in den Provinzen Jalapa, Chiquimula und Zacapa stieß der spanische Fotograf J.M. Lopez immer wieder auf dieselben gravierenden Probleme: durch den Klimawandel zunehmende Austrocknung der sowieso schon schlechten Böden, die den Campesinos zur Verfügung stehen; und die seit Jahrzehnten ausbleibende Agrarreform. 15 Prozent der Bevölkerung gehören 70 Prozent der landwirtschaftlichen Nutzflächen. Neben Einrichtungen, die J.M. Lopez fotografiert hat und die kurzfristige medizinische Hilfe und Nährstoffzufuhr bieten, zeigt sich deutlich, dass nachhaltige Wirkung auf die Lebensbedingungen nur durch die Veränderung der strukturellen und politischen Rahmenbedingungen erzielt werden kann. So hat sich UNICEF gemeinsam mit der Regierung und Partnerorganisationen zum Ziel gesetzt, bis 2014 chronische Mangelernährung bei Kindern unter fünf Jahren um 10 Prozent zu reduzieren und dafür zu sorgen, dass schwangere Frauen und Kinder Zugang zu Gesundheitsdiensten haben; insbesondere in den 130 Gemeinden mit den schlechtesten sozialen Indikatoren und einem hohen Anteil an armer und ländlicher indigener Bevölkerung. Eine Million Kinder leiden in Guatemala Hunger, jedes zweite Kind unter fünf Jahren ist von chronischer Unterernährung betroffen, laut Angaben von UNICEF. © J.M. Lopez, Spanien, Freier Fotograf
3. Preis UNICEF-Foto des Jahres 2011: Verkrüppelt durch fatale Abwehrhaltung - Kano ist Hauptstadt des gleichnamigen Bundesstaates in Nigeria. Poliomyelitis, kurz Polio oder auch Kinderlähmung genannt, ist eine unheilbare Virusinfektion. Was haben Kano und Polio miteinander zu tun? 2002 entwickelte sich im Norden von Nigeria aus muslimischem Glaubenseifer in Kombination mit Unwissenheit und einer Hass-Kampagne gegen westliche Einflüsse eine vehemente Ablehnung der geplanten Immunisierung der Bevölkerung. Die verbreitete Skepsis war: Ziel des Westens sei es, Frauen unfruchtbar zu machen oder gar AIDS zu verbreiten. Das fatale Ergebnis dieser Abwehrhaltung: Nach vier Jahren der Desinformation wurden über 3000 Kinder mit dem Polio-Virus infiziert. Die ungeheure Zahl der für immer schwer geschädigten Kinder führte nun selbst bei den engstirnigsten Vertretern zum Umdenken. Prophylaxe, durch ausreichend verabreichten Impfstoff, wird inzwischen befürwortet. Gemeinsam mit anderen Organisationen führt UNICEF breit angelegte Informations- und Sensibilisierungskampagnen durch, die bereits große Erfolge zeigten: Von 2009 bis 2010 konnten Polio-Erkrankungen in Nigeria so wieder um 95 Prozent reduziert werden. In eindrücklichen Bildern die Forderung nach körperlicher Unversehrtheit und Gesundheit, insbesondere von Frauen und Kindern, aufzuzeigen, ist seit vielen Jahren die große Antriebskraft der US-amerikanischen Fotografin Mary F. Calvert.
3. Preis UNICEF-Foto des Jahres 2011: Verkrüppelt durch fatale Abwehrhaltung - Kano ist Hauptstadt des gleichnamigen Bundesstaates in Nigeria. Poliomyelitis, kurz Polio oder auch Kinderlähmung genannt, ist eine unheilbare Virusinfektion. Was haben Kano und Polio miteinander zu tun? 2002 entwickelte sich im Norden von Nigeria aus muslimischem Glaubenseifer in Kombination mit Unwissenheit und einer Hass-Kampagne gegen westliche Einflüsse eine vehemente Ablehnung der geplanten Immunisierung der Bevölkerung. Die verbreitete Skepsis war: Ziel des Westens sei es, Frauen unfruchtbar zu machen oder gar AIDS zu verbreiten. Das fatale Ergebnis dieser Abwehrhaltung: Nach vier Jahren der Desinformation wurden über 3000 Kinder mit dem Polio-Virus infiziert. Die ungeheure Zahl der für immer schwer geschädigten Kinder führte nun selbst bei den engstirnigsten Vertretern zum Umdenken. Prophylaxe, durch ausreichend verabreichten Impfstoff, wird inzwischen befürwortet. Gemeinsam mit anderen Organisationen führt UNICEF breit angelegte Informations- und Sensibilisierungskampagnen durch, die bereits große Erfolge zeigten: Von 2009 bis 2010 konnten Polio-Erkrankungen in Nigeria so wieder um 95 Prozent reduziert werden. In eindrücklichen Bildern die Forderung nach körperlicher Unversehrtheit und Gesundheit, insbesondere von Frauen und Kindern, aufzuzeigen, ist seit vielen Jahren die große Antriebskraft der US-amerikanischen Fotografin Mary F. Calvert. © Mary F. Calvert, USA, Zuma Press
Die Gestrandeten nach den Fluten - Wie bezeichnet man die Wassermassen, die im Jahr 2010 ungefähr ein Fünftel von Pakistan überschwemmten und um die 20 Millionen Menschen ihrer Häuser, ihrer Felder, ihres Tierbestandes und der gesamten Infrastruktur beraubten und manchen das Leben kostete? Jahrhundertflut? Jahrtausendflut? Und wie nennt man die ungebremste Kraft, die im Jahr 2011 erneut die Provinzen Sindh, Teile von Belutschistan und Punjab unter Wasser setzte? Sintflut? Auf den Fotos des italienischen Fotografen Luca Tommasini sehen wir keine der dramatisch über die Ufer getretenen Flüsse, wir sehen nur die Gestrandeten, die Überlebenden einer nicht enden wollenden Katastrophe in der Region Sindh. Wir sehen auf den ersten Blick nur Menschen, die versuchen, wieder Boden unter die Füße zu bekommen. In kargen Lehmhütten, bei improvisierten Schulbesuchen, bei Zusammenkünften vor einem Fernsehapparat. Woher aber Nahrung, sauberes Wasser, medizinische Versorgung und Arbeit in Zukunft kommen sollen, ist völlig ungewiss. Regierung, Militär und Hilfsorganisationen stehen vor kaum überwindbaren Herausforderungen. Allein neun Millionen Kinder litten unter den Überschwemmungen in Pakistan. UNICEF koordinierte federführend die Nothilfe in den Bereichen Wasserversorgung, Ernährung und Kinderschutz, richtete Notschulen und Kinderzentren ein und impfte im August 2010 1,2 Millionen Kinder und Frauen. Für viele Familien ist die Katastrophe ein wiederkehrender Albtraum. Nach den erneuten schweren Überschwemmungen sind 2011 nach heftigen Monsoon-Regenfällen knapp fünf Millionen Menschen von der Flut betroffen, darunter mehr als zwei Millionen Kinder.
Die Gestrandeten nach den Fluten - Wie bezeichnet man die Wassermassen, die im Jahr 2010 ungefähr ein Fünftel von Pakistan überschwemmten und um die 20 Millionen Menschen ihrer Häuser, ihrer Felder, ihres Tierbestandes und der gesamten Infrastruktur beraubten und manchen das Leben kostete? Jahrhundertflut? Jahrtausendflut? Und wie nennt man die ungebremste Kraft, die im Jahr 2011 erneut die Provinzen Sindh, Teile von Belutschistan und Punjab unter Wasser setzte? Sintflut? Auf den Fotos des italienischen Fotografen Luca Tommasini sehen wir keine der dramatisch über die Ufer getretenen Flüsse, wir sehen nur die Gestrandeten, die Überlebenden einer nicht enden wollenden Katastrophe in der Region Sindh. Wir sehen auf den ersten Blick nur Menschen, die versuchen, wieder Boden unter die Füße zu bekommen. In kargen Lehmhütten, bei improvisierten Schulbesuchen, bei Zusammenkünften vor einem Fernsehapparat. Woher aber Nahrung, sauberes Wasser, medizinische Versorgung und Arbeit in Zukunft kommen sollen, ist völlig ungewiss. Regierung, Militär und Hilfsorganisationen stehen vor kaum überwindbaren Herausforderungen. Allein neun Millionen Kinder litten unter den Überschwemmungen in Pakistan. UNICEF koordinierte federführend die Nothilfe in den Bereichen Wasserversorgung, Ernährung und Kinderschutz, richtete Notschulen und Kinderzentren ein und impfte im August 2010 1,2 Millionen Kinder und Frauen. Für viele Familien ist die Katastrophe ein wiederkehrender Albtraum. Nach den erneuten schweren Überschwemmungen sind 2011 nach heftigen Monsoon-Regenfällen knapp fünf Millionen Menschen von der Flut betroffen, darunter mehr als zwei Millionen Kinder. © Luca Tommasini, Italien, Freier Fotograf
Strammstehen in der Schule - Was für ein Name: Die Moskauer Pension der staatlichen Zöglinge! Dahinter verbirgt sich eine ungewöhnliche Bildungseinrichtung für Mädchen in der russischen Hauptstadt. Schülerinnen vom 5. bis zum 11. Schuljahr besuchen die Kadettenschule. Geboten wird eine spezielle Mischung von Lerninhalten: Abgesehen von den üblichen Lernstoffen werden die Kunst des Exerzierens gelehrt, Waffenkunde vermittelt, militärische Übungen abgehalten, medizinische Grundlagen beigebracht. Ebenso wichtig sind Ballett- und Sportstunden, Handarbeitsunterricht und das Singen im Chor. Disziplin und patriotische Gesinnung stehen hoch im Kurs. Festlicher Höhepunkt des Jahres für die Kadettinnen: der Winterball. Eine der wenigen Gelegenheiten, dem anderen Geschlecht vom Moskauer Internat der Kosaken-Kadetten zu begegnen. Um diese dann mit Charme und Anmut zu umgarnen. Dass die weiblichen wie auch männlichen Kadetten heutzutage von offizieller Seite gern als die
Strammstehen in der Schule - Was für ein Name: Die Moskauer Pension der staatlichen Zöglinge! Dahinter verbirgt sich eine ungewöhnliche Bildungseinrichtung für Mädchen in der russischen Hauptstadt. Schülerinnen vom 5. bis zum 11. Schuljahr besuchen die Kadettenschule. Geboten wird eine spezielle Mischung von Lerninhalten: Abgesehen von den üblichen Lernstoffen werden die Kunst des Exerzierens gelehrt, Waffenkunde vermittelt, militärische Übungen abgehalten, medizinische Grundlagen beigebracht. Ebenso wichtig sind Ballett- und Sportstunden, Handarbeitsunterricht und das Singen im Chor. Disziplin und patriotische Gesinnung stehen hoch im Kurs. Festlicher Höhepunkt des Jahres für die Kadettinnen: der Winterball. Eine der wenigen Gelegenheiten, dem anderen Geschlecht vom Moskauer Internat der Kosaken-Kadetten zu begegnen. Um diese dann mit Charme und Anmut zu umgarnen. Dass die weiblichen wie auch männlichen Kadetten heutzutage von offizieller Seite gern als die "kleinen Beschützer des russischen Vaterlandes" hoch gelobt werden, ist sicherlich einer der Gründe, warum sich der 1979 in Moskau geborene Fotograf Sergey Kozmin dieses Themas angenommen hat. © Sergey Kozmin, Russland, Agentur Focus
Zielscheibe Roma - Das Schlimmste, was man sich und der Welt antun könne, sei die Gleichgültigkeit gegenüber offensichtlichem Unrecht, so Mugur Varzariu. Mit dieser Einstellung dokumentiert der rumänische Fotograf mit viel Engagement und Empathie die traurigen Lebensumstände seiner Landsleute: der Roma. Seine Bilder stammen aus Baia Mare, einer Stadt im Nordwesten Rumäniens und sie stehen stellvertretend für viele Regionen des Landes. In den mühsamen Zeiten der freien Marktwirtschaft nach dem Zusammenbruch des kommunistischen Systems sucht das Land Sündenböcke für Enttäuschungen. Die unangepasst lebende Gruppe der Roma bietet sich für hasserfüllte Ablehnung und Ausgrenzung an. Schwere Übergriffe auf Menschen und Besitz waren und sind an der Tagesordnung. Ihre Hütten werden demoliert, Zwangsumsiedlungen sind nichts Ungewöhnliches, oft in Siedlungen ohne Wasser und Strom, oft neben Müllhalden oder Kläranlagen. Das Leben der Roma ist nach wie vor gezeichnet von ständiger Angst und Unsicherheit. Es gibt einen eklatanten Gegensatz zwischen der sozialen Wirklichkeit und der Rechtssicherheit, festgelegt in der rumänischen Verfassung von 1991, die allen Rumänen Rechtsgleichheit
Zielscheibe Roma - Das Schlimmste, was man sich und der Welt antun könne, sei die Gleichgültigkeit gegenüber offensichtlichem Unrecht, so Mugur Varzariu. Mit dieser Einstellung dokumentiert der rumänische Fotograf mit viel Engagement und Empathie die traurigen Lebensumstände seiner Landsleute: der Roma. Seine Bilder stammen aus Baia Mare, einer Stadt im Nordwesten Rumäniens und sie stehen stellvertretend für viele Regionen des Landes. In den mühsamen Zeiten der freien Marktwirtschaft nach dem Zusammenbruch des kommunistischen Systems sucht das Land Sündenböcke für Enttäuschungen. Die unangepasst lebende Gruppe der Roma bietet sich für hasserfüllte Ablehnung und Ausgrenzung an. Schwere Übergriffe auf Menschen und Besitz waren und sind an der Tagesordnung. Ihre Hütten werden demoliert, Zwangsumsiedlungen sind nichts Ungewöhnliches, oft in Siedlungen ohne Wasser und Strom, oft neben Müllhalden oder Kläranlagen. Das Leben der Roma ist nach wie vor gezeichnet von ständiger Angst und Unsicherheit. Es gibt einen eklatanten Gegensatz zwischen der sozialen Wirklichkeit und der Rechtssicherheit, festgelegt in der rumänischen Verfassung von 1991, die allen Rumänen Rechtsgleichheit "ohne Unterschied der Rasse, der Nationalität, der ethnischen Herkunft, der Sprache, der Religion, des Geschlechts, der Meinung, der politischen Zugehörigkeit, des Vermögens oder der sozialen Herkunft" zusichert. © Mugur Varzariu, Rumänien, Freier Fotograf
Junge Schönheiten  für die Laufstege der Welt - Sie leben in Sibirien, sind noch Kinder und träumen davon, als Topmodel die Mode-Metropolen der Welt zu erobern. Sie besuchen Modelschulen - was eine teure Investition für die Eltern bedeutet - und hoffen auf einen Auftritt in einer russischen
Junge Schönheiten für die Laufstege der Welt - Sie leben in Sibirien, sind noch Kinder und träumen davon, als Topmodel die Mode-Metropolen der Welt zu erobern. Sie besuchen Modelschulen - was eine teure Investition für die Eltern bedeutet - und hoffen auf einen Auftritt in einer russischen "Topmodel-Show", arbeiten auf eine mögliche Karriere vor den Kameras bekannter Fotografen hin, sehen sich als langbeinige Schönheiten auf den Laufstegen berühmter Modedesigner. Aus ihren Sehnsüchten und Hoffnungen ziehen "Talentsucher" von internationalen Modelagenturen ihren Nutzen. Diese Scouts wissen, wie sehr Fernweh, Abenteuerlust, Glanz und Geldversprechen die Wünsche und das Handeln der Mädchen bestimmen. Manche der zarten Teenager werden sich in der brutalen Welt des schönen Scheins sogar durchsetzen. Der Preis dafür wird allerdings hoch sein. Die englische Fotografin Anastasia Taylor-Lind überfiel in den Übungsräumen der Modelschulen, bei Modeschauen in Nachtclubs und bei den Bikini-Terminen mit den "Talentsuchern" oftmals eine große Traurigkeit. Den eigenen Körper möglichst gewinnbringend als Ware einzusetzen, widerstrebt ihr grundsätzlich. Und dennoch kann sie verstehen, wenn man als Kind alles daran setzt, dem melancholischen Sibirien zu entfliehen. © Anastasia Taylor-Lind, Großbritannien, Agentur VII
Die Lage erscheint aussichtslos - Die Folgen des Klimawandels und der ausbleibende Regen, immer länger anhaltende und dichter aufeinander folgende Dürreperioden, Krieg und zerstörte staatliche Strukturen sowie größte Armut und sprunghaft ansteigende Lebensmittelpreise führten zu einer Hungerkatastrophe, die viele Menschen schon das Leben gekostet hat. 320.000 Kinder kämpfen ums Überleben. Somalia ist das Epizentrum der Krise: Ein Viertel der Bevölkerung ist in größter Not und auf der Flucht, insbesondere die Menschen im Süden des Landes. Hier fiel der Bürgerkrieg zwischen den islamistischen Al-Shabaab-Milizen einerseits, der Übergangsregierung in Mogadischu und den Truppen der Afrikanischen Friedensmission andererseits, ab Anfang 2011 mit dem Höhepunkt einer Dürre zusammen. Viele internationale Hilfsorganisationen hatten Somalia aufgrund der anhaltenden Unsicherheit schon länger verlassen. Andere waren mit Gewalt aus den von Islamisten kontrollierten Gebieten hinausgedrängt worden. Es ist ein Gebot der Menschlichkeit, die Hilfskräfte, die sich um die hungernden und jeder Habe beraubten Vertriebenen kümmern, zu unterstützen. Der dänische Fotograf Jan Grarup, ein sehr erfahrender Fotograf, der in 18 Jahren als Reporter unendlich viel Leid gesehen hat, versucht sehr zurückhaltend, die Situation in den Lagern in Äthiopien nahe der Grenzstadt Dollo Ado festzuhalten. Er sagt in einem Interview:
Die Lage erscheint aussichtslos - Die Folgen des Klimawandels und der ausbleibende Regen, immer länger anhaltende und dichter aufeinander folgende Dürreperioden, Krieg und zerstörte staatliche Strukturen sowie größte Armut und sprunghaft ansteigende Lebensmittelpreise führten zu einer Hungerkatastrophe, die viele Menschen schon das Leben gekostet hat. 320.000 Kinder kämpfen ums Überleben. Somalia ist das Epizentrum der Krise: Ein Viertel der Bevölkerung ist in größter Not und auf der Flucht, insbesondere die Menschen im Süden des Landes. Hier fiel der Bürgerkrieg zwischen den islamistischen Al-Shabaab-Milizen einerseits, der Übergangsregierung in Mogadischu und den Truppen der Afrikanischen Friedensmission andererseits, ab Anfang 2011 mit dem Höhepunkt einer Dürre zusammen. Viele internationale Hilfsorganisationen hatten Somalia aufgrund der anhaltenden Unsicherheit schon länger verlassen. Andere waren mit Gewalt aus den von Islamisten kontrollierten Gebieten hinausgedrängt worden. Es ist ein Gebot der Menschlichkeit, die Hilfskräfte, die sich um die hungernden und jeder Habe beraubten Vertriebenen kümmern, zu unterstützen. Der dänische Fotograf Jan Grarup, ein sehr erfahrender Fotograf, der in 18 Jahren als Reporter unendlich viel Leid gesehen hat, versucht sehr zurückhaltend, die Situation in den Lagern in Äthiopien nahe der Grenzstadt Dollo Ado festzuhalten. Er sagt in einem Interview: "Ich könnte die Lage vor Ort auf eine Art fotografieren, die so grausam ist, dass der Betrachter sich abwendet. Aber das würde den Flüchtlingen nicht helfen." UNICEF arbeitet im Süden Somalias trotz schwieriger Sicherheitsbedingungen mit Partnerorganisationen und nationalen Mitarbeitern und nutzt jeden Spielraum, um Zugang zu den Hilfsbedürftigen zu erhalten. © Jan Grarup, Dänemark, Agentur Noor for Save the children
Diktatur des Mangels - Da sehen wir Waisenkinder eng aneinander gelegt, damit sie sich im kalten Raum gegenseitig wärmen. Da ist das Bild der schwachen Großmutter Ri Zum Mi, die auf ihr Essen zu Gunsten ihrer Enkel verzichtet. Der fiebernden, unterernährten Kim Nam Hui mag die aufgelegte Hand Trost spenden, für ihre Heilung aber fehlt die nötige Medizin. In der ambulanten Station im Volkskrankenhaus in der Provinz Süd-Pyongan bangen Mütter um das Leben ihrer Kinder, denn Medikamente gibt es nicht. Auf kargen Böden wird in mühsamer Handarbeit Mais angepflanzt. In der Hauptstadt Pjöngjang suchen alte Menschen auf Brachflächen verzweifelt nach essbaren Kräutern. Abgemagerte Menschen, leere Lebensmittellager, keine Energieversorgung: Nordkoreas kommunistische Machtelite sieht seit Jahrzehnten gnadenlos zu, wie das Volk entrechtet und entkräftet wird. Nur in allergrößter Not lässt das Regime Nahrungsmittellieferungen zu. Wie im Mai und August 2011, als die Hilfsorganisation Cap Anamur Reis und Bohnen ins Land bringen konnte. Bedingung von Cap Anamur: Die Empfänger der Lebensmittel selbst bestimmen zu dürfen, und dem deutschen Fotografen Jürgen Escher zu erlauben, seine Eindrücke zu dokumentieren. Ganz besonders erschütterte den Fotografen die Kleinwüchsigkeit der Kinder aufgrund der chronischen Ernährungskrise. Nahrungsmittelhilfen allein können das Problem der Mangelernährung nicht lösen, das Gesundheitssystem ist überfordert. UNICEF arbeitet seit Jahren als eine der wenigen internationalen Organisationen in Nordkorea und unterstützt Rehabilitationszentren für mangelernährte Kinder und rund 2.800 Gesundheitsstationen. UNICEF hilft aber auch, die Familien aufzuklären, denn Eltern wissen häufig gar nicht, wie bedenklich der Gesundheitszustand ihrer Kinder ist. Denn die klassischen Symptome von Mangelernährung, wie Kleinwuchs und Untergewicht, sind alltäglich.
Diktatur des Mangels - Da sehen wir Waisenkinder eng aneinander gelegt, damit sie sich im kalten Raum gegenseitig wärmen. Da ist das Bild der schwachen Großmutter Ri Zum Mi, die auf ihr Essen zu Gunsten ihrer Enkel verzichtet. Der fiebernden, unterernährten Kim Nam Hui mag die aufgelegte Hand Trost spenden, für ihre Heilung aber fehlt die nötige Medizin. In der ambulanten Station im Volkskrankenhaus in der Provinz Süd-Pyongan bangen Mütter um das Leben ihrer Kinder, denn Medikamente gibt es nicht. Auf kargen Böden wird in mühsamer Handarbeit Mais angepflanzt. In der Hauptstadt Pjöngjang suchen alte Menschen auf Brachflächen verzweifelt nach essbaren Kräutern. Abgemagerte Menschen, leere Lebensmittellager, keine Energieversorgung: Nordkoreas kommunistische Machtelite sieht seit Jahrzehnten gnadenlos zu, wie das Volk entrechtet und entkräftet wird. Nur in allergrößter Not lässt das Regime Nahrungsmittellieferungen zu. Wie im Mai und August 2011, als die Hilfsorganisation Cap Anamur Reis und Bohnen ins Land bringen konnte. Bedingung von Cap Anamur: Die Empfänger der Lebensmittel selbst bestimmen zu dürfen, und dem deutschen Fotografen Jürgen Escher zu erlauben, seine Eindrücke zu dokumentieren. Ganz besonders erschütterte den Fotografen die Kleinwüchsigkeit der Kinder aufgrund der chronischen Ernährungskrise. Nahrungsmittelhilfen allein können das Problem der Mangelernährung nicht lösen, das Gesundheitssystem ist überfordert. UNICEF arbeitet seit Jahren als eine der wenigen internationalen Organisationen in Nordkorea und unterstützt Rehabilitationszentren für mangelernährte Kinder und rund 2.800 Gesundheitsstationen. UNICEF hilft aber auch, die Familien aufzuklären, denn Eltern wissen häufig gar nicht, wie bedenklich der Gesundheitszustand ihrer Kinder ist. Denn die klassischen Symptome von Mangelernährung, wie Kleinwuchs und Untergewicht, sind alltäglich. © Jürgen Escher, Deutschland, Agentur Laif
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"Mit Impfungen, imprägnierten Moskitonetzen und besserer Geburtshilfe stehen kostengünstige Methoden bereit, die Leben retten können", sagte Christian Schneider, Geschäftsführer von UNICEF Deutschland. Deshalb sei es "nicht hinnehmbar, dass in Ländern wie Sierra Leone, Somalia, Mali oder Tschad immer noch jedes fünfte bis sechste Kind nicht überlebt". Der UNICEF-Exekutivdirektor Anthony Lake erklärte, es bleibe noch viel zu tun. (afp)