Castrop-Rauxel. . Miteinander reden, einander Halt geben und die Öffentlichkeit sensibilisieren: Seit einem Jahr bieten die Mitglieder des Vereins „Sternenkinder Vest“ Eltern einen Anlaufpunkt, die ihr Kind verloren haben. Für die Zukunft hat sich der Verein viel vorgenommen.

In nur einem Jahr hat der Verein „Sternenkinder Vest“ viel erreicht. Die engagierten Mitglieder, sie haben ein sensibles Thema – den Tod des eigenen Kindes – behutsam in die Öffentlichkeit und somit in die Mitte der Gesellschaft getragen. Zugleich geben sie betroffenen Eltern Halt, hören ihnen zu, stützen sie in Momenten tiefster Trauer, zeigen ihnen Wege auf, mit dem schmerzlichen Verlust umzugehen.

„Es ist ein Thema, das jeden angeht“, betont die stellvertretende Vereinsvorsitzende Martina Plum. „Es gibt immerhin überall Betroffene oder Anverwandte.“ Ihnen Hilfe angedeihen zu lassen, ist Auftrag des Vereins, der sich im März vergangenen Jahres gründete. „Wir wollen dafür sorgen, dass die Eltern verstorbener Kinder gut aufgehoben sind, damit sie nicht in Depressionen verfallen oder gar zu Alkohol und Drogen greifen.“ Prävention, das sei die Intention des Vereins. Aber auch Aufklärung und Sensibilisierung in der Öffentlichkeit, um mögliche Berührungsängste abzubauen.

„Wir haben auch durchaus den Eindruck, dass die Leute auf so etwas gewartet haben“, erklärt Plum. „Denn wir bekommen viel Zuspruch, gerade auch von Eltern mit gesunden Kindern, die uns aus Dankbarkeit unterstützen.“ Überhaupt, so die stellvertretenden Vorsitzende weiter, erfahre der Verein sehr viel Bestätigung – sowohl von Privatleuten als auch von Personen des öffentlichen Lebens. „Ihnen gilt unser Dank“, betont sie und ergänzt: „Wir werden wahr genommen.“

Eigene "Sternkinder-Sinfonie" wird aufgeführt

Das liegt nicht zuletzt an den zahlreichen Aktionen und Veranstaltungen, die der Verein seit seiner Gründung auf die Beine gestellt hat: regelmäßige Gesprächskreise für betroffene Eltern, die Pflanzung von Bäumen auf der „Sternenkinder-Wiese“ vor dem Hallenbad oder auch das gut besuchte Weihnachtskonzert in der ASG-Aula im Dezember 2011. All das ist Ansporn für weitere Aktivitäten im laufenden Jahr. So plant der Verein am 26. August ein Familienfest im Parkbad Süd, teilt Schatzmeister Marc Frese mit. Eigens für diese Veranstaltung habe der Dirigent Michael Ostryzga, ein gebürtiger Castrop-Rauxeler, eine „Sternenkinder-Sinfonie“ komponiert. „Sie wird der Höhepunkt des Festes sein.“

Zudem sei die Errichtung der Skulptur „Comos“ auf der „Sternenkinder-Wiese“ geplant. Dabei handelt es sich um ein Kunstwerk Wolfgang Schliekers – ein Kunstwerk, das an die verstorbenen Kinder erinnert. „Im Sockel werden wir ihre Namen eingravieren und sieben Steine dienen als Symbol des Lebens“, beschreibt Plum, die über ein weiteres Vorhaben des Vereins berichtet: „Wir wollen uns verstärkt dafür einsetzen, dass die Krankenkassen unsere Arbeit fördern.“