Essen. Es ist „das härteste Quiz der Welt“. Das behaupten zumindest die Moderatoren Joko und Klaas von ihrer Pro Sieben-Show „17 Meter“. Die Kandidaten müssen nicht nur Köpfchen, sondern auch Geschick und Muskelkraft mitbringen. Damit spielen sie um 100 000 Euro und versuchen ihre Gastgeber vor der Verliererstrafe zu bewahren.
Kraft, Köpfchen, Geschick, Mut, Ausdauer – die Kandidaten der Pro Sieben-Show „17 Meter“ müssen gleich eine ganze Handvoll Talente mitbringen und sollten wahre Allrounder sein. Gastgeber Joko und Klaas, selbst TV-Multitalente, bezeichnen ihre Sendung gar als „das härteste Quiz der Welt“. Denn Fragen richtig zu beantworten ist hier eher Nebensache. Zu gewinnen gibt es für die Kandidaten-Teams immerhin bis zu 100 000 Euro, die Zuschauer bekommen schon beim Mitfiebern schweißnasse Hände.
Gameshows gibt es viele im deutschen Fernsehen, den besonderen Reiz von „17 Meter“ macht aber das Duell zwischen Joko und Klaas aus. Denn die Herren Winterscheidt und Heufer-Umlauf unterstützen jeweils ein Team als Kapitän, leiden mit ihren Kandidaten und freuen sich für sie. Vor allem aber kommentieren sie den Spielverlauf und nehmen dabei kein Blatt vor den Mund. „Mich pisst das an“, sagt Klaas etwa schon nach dem zweiten von 16 Spielen unmissverständlich, weil sein Team zurückliegt.
Schließlich geht es auch für das neue Moderatoren-Traumduo um etwas: der Verlierer bekommt von seinem Gegenspieler eine Strafe aufgebrummt. Diesmal muss er seine Zunge auf das laufende Band einer Supermarktkasse legen, während das Gewinnerteam diverse „Köstlichkeiten“ darauf schüttet. Erinnerungen an „Joko und Klaas – Das Duell um die Welt“ werden wach.
„17 Meter“-Spiele mit zwei Schwierigkeitsstufen
Doch vorher gilt es für Team Rot und Team Blau, acht Spiele mit je zwei Schwierigkeitsstufen zu bestreiten, in einer „zarten“ und einer „harten“ Variante. Bevor es an die eigentliche Aufgabe geht, müssen die Kandidaten aber Begriffe erraten, zu denen sie zu Beginn bis zu acht Hinweise bekommen. Am Ende eines jeden Spiels muss der richtige Begriff genannt werden, um es zu gewinnen. Pro Spiel gibt es einen wachsenden Geldbetrag zu gewinnen, von 100 bis 1600 Euro. Das Team, das mehr Bares einsammelt, spielt im Finale um bis zu 100 000 Euro.
Wie wichtig es ist, die nicht besonders schwierigen Begriffe richtig zu erraten, zeigte sich im vorletzten Spiel. Die 24-jährige Carla stapelte ihre Würfel zwar schneller zu Türmen als Kontrahent Olly (32), sagte dann aber „Michelle“ statt des geforderten „Grandprix“ bzw. „Eurovision Song Contest“. Carla und ihre blaues Team aus Korschenbroich, zu dem noch Bruder Marian (26) sowie Studentin Nora (24) und der angehende Polizist Lars (25) zählten, hätten vorzeitig im Finale gestanden, doch die Blondine versagte. Teamkapitän Joko legte sich flach auf den Studioboden und konnte sein Unglück nicht fassen. „Hau ab!“ schnauzte er Kollege Klaas an, der sich diebisch freute.
Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen Teams von Joko und Klaas
In den 14 Spielen zuvor ging es hin und her, kein Team konnte sich absetzen. Eine schwingende Wackelbrücke meisterte die 33-jährige Nicole vom roten Team aus Rinteln - zu dem noch ihre Arbeitskollegen Olly (32), Marek (24) und Marc (31) gehörten - noch schneller als Kontrahentin Carla. In der Folge zog Jokos Team aber vorbei. Es galt zum Beispiel, Tennisbälle durch einen Ring zu schlagen oder einen Ritt über die Carrera-Bahn mit einer brennenden Kerze auf dem Autodach zu gewinnen.
Wie sehr die Herausforderungen es in sich haben, zeigte sich im neunten Spiel, bei dem es in einem Hindernisparcours „In die Arme“ ging. Sowohl Nora (Team Blau) als auch Olly (Team Rot) versagte die Muskelkraft. Der Zuschauer bekam fast Mitleid, das Spiel konnte nicht gewertet werden.
Bei Pro Sieben werden Bierflaschen mit der Klobürste geöffnet
Nach zehn von 16 Spielen hieß es dann wieder Gleichstand, Klaas, der vorher sichtlich genervt war, schöpfte neue Hoffnung. Erst recht, als Facility-Manager Marc, der früher schlicht Hausmeister genannt worden wäre, 17 Bierflaschen schneller mit einer Zeitung, einer Klobürste, einem Skistiefel oder einer Fernbedienung öffnete, als Trockenbauer Marian.
Doch die Freude währte nur kurz, Team Blau wühlte sich in Anzügen aus Klettverschlüssen wiederum schneller durch einen Parcours aus Klett-Gegenstücken. Am Ende war der kleine Klaas jedoch obenauf und der große Joko ein Häufchen Elend. Klaas‘ „Allzweckwaffe“ Marc gewann das entscheidende Spiel für sein rotes Team. Er war es auch, der es als Einziger über vier schwankende Plattformen schaffte, und seinem Team so immerhin 10 000 Euro sicherte.
Unterhaltsame Spiele erinnern an „Schlag den Raab“
Auf Joko wartete zuvor noch der Geschmackstest am Fließband. Nach dem Genuss von Honig, Marmelade, Lebertran und anderen „Leckereien“ war ihm nur noch zum Würgen zumute – die zweite Niederlage gegen Kollege Klaas in der zweiten „17 Meter“-Folge 2012. Für den Zuschauer war es ein kurzweiliger, spannender und amüsanter Abend vor dem TV mit unterhaltsamen Spielen im Stile von „Schlag den Raab“.