Berlin. Der Berliner Zoo trauert um einen seiner tierischen Publikumslieblinge: Pandabär Bao Bao ist am Mittwoch in seinem Gehege gestorben, teilte der Zoo mit. Bao Bao sei mit 34 Jahren der weltweit älteste lebende männliche Bambusbär gewesen, hieß es weiter. Die Todesursache steht noch nicht fest.
Berlin trauert um Pandabär Bao Bao: Der mit 34 Jahren älteste männliche Pandabär der Welt starb am Mittwochmorgen in seinem Gehege, wie der Berliner Zoo mitteilte. Der bei den Berlinern beliebte Panda lebte seit 1980 in der damals noch geteilten Stadt und gehörte vor allem bei den Kindern zu den tierischen Stars. Vermutlich starb Bao Bao an Altersschwäche. Pfleger und Stammbesucher hätten bei ihm in den vergangenen Monaten "einen altersgemäßen körperlichen Verfall" beobachtet.
Die genaue Todesursache soll nach Angaben des Berliner Tierparks aber noch bei einer Obduktion geklärt werden. "Traurig müssen wir nun von einer bemerkenswerten Tierpersönlichkeit Abschied nehmen. Bao Bao wird uns immer unvergessen bleiben", erklärte Zoo-Biologe Heiner Klös. Auch die Naturschutzorganisation WWF betrauerte den Tod des Bären.
"Bao Bao war eine wichtige Symbolfigur für den internationalen Artenschutz und ein Botschafter für die Belange seine wildlebenden und noch immer akut bedrohten Verwandten in Asien", erklärte Volker Homes, Leiter Artenschutz beim WWF Deutschland.
Als Staatsgeschenk nach Berlin gekommen
Bao Bao war 1978 in China geboren worden und zusammen mit dem Pandaweibchen Tjen Tjen als Staatsgeschenk des Landes für den damaligen Bundeskanzler Helmut Schmidt (SPD) nach West-Berlin gekommen. Seine gleichaltrige Gefährtin starb bereits 1984.
Anfang der 1990er-Jahre lebte der Bär rund eineinhalb Jahre in einem Londoner Zoo, um sich dort mit der Pandadame Ming Ming zu paaren. Die Bemühungen scheiterten allerdings, wie dies bei Pandabären in Gefangenschaft häufig der Fall ist.
Nach seiner Rückkehr erhielt Bao Bao erneute eine Gefährtin. Die Bärin Yan Yan kam als Leihgabe der chinesischen Regierung nach Berlin, worauf nach Angaben des Zoos erneut ein "wahres Pandafieber" in der Stadt ausbrach. Auch der neuerlicher Fortpflanzungsversuch scheiterte aber, Bao Bao hinterließ keine Nachkommen. Yan Yan starb 2007, seither lebte Bao Bao alleine.
Nur noch 1600 Pandas weltweit in freier Wildbahn
Die weiß-schwarzen, tappsig wirkenden Pandabären oder Riesenpandas gehören zu den bekanntesten Tierarten der Welt und sind eine Ikone von Naturschützern. Nach Angaben des WWF, der den extrem gefährdeten Panda als Wappentier führt, leben nur noch 1600 wilde Exemplare in den Bergwäldern Chinas und Burmas. Ihr Lebensraum wurde in den vergangenen Jahrzehnten fast vollständig abgeholzt.
Pandas leben als Einzelgänger und ernähren sich nahezu rein vegetarisch von Bambus. Ihre Lebenserwartung liegt nach Expertenangaben in freier Wildbahn bei 15 bis 20 Jahren, in Gefangenschaft typischerweise bei knapp über 20 Jahren, in Ausnahmefällen aber auch bei rund 30 Jahren.
Laut Berliner Zoo lebte bislang noch kein männliches Tier länger als Bao Bao. Der bisher älteste weibliche Panda starb 2011 in einem Schutzzentrum in China. Die Bärin wurde ebenfalls 34 Jahre alt. (afp)