Köln. . Die asiatische Elefantenkuh „Chumpol“ ist am Mittwoch im Kölner Zoo überraschend gestorben. In der Elefantenherde sei es zu einem Streit in der Nacht zuvor gekommen, wie der Zoodirektor Theo Pangel gegenüber DerWesten mitteilte. Todesursache war Herz-Kreislauf-Versagen nach einem Schock.

Die asiatische Elefantenkuh „Chumpol“ ist nach einer Auseinandersetzung in der Herde am Mittwochmittag überraschend gestorben, wie der Kölner Zoodirektor Theo Pangel gegenüber DerWesten mitteilte.

Einem Bericht zufolge ist Chumpol an Herz-Kreislauf-Versagen gestorben. Die Todesursache ist ein posttraumatischer Schock mit extremer Adrenalinausschüttung und Blutungen, was zu einem Herz-Kreislauf-Versagen führte, wie der "Kölner Stadtanzeiger" in seiner Online-Ausgabe berichtete.

Das habe eine Obduktion im Institut für Veterinär-Pathologie der Universität Gießen am Donnerstag ergeben. Demnach fanden die Tiermediziner kein Wasser in der Lunge und schlossen Ertrinken als Todesursache aus. Allerdings waren große Teile ihrer Muskulatur zerrissen und blutig, zudem hatte Chumpol ein unheilbar ausgekugeltes Hüftgelenk.

Schwere äußere Verletzungen

Am Abend vor dem Tod der Elefantenkuh war der Zoodirektor, der selber im Kölner Zoo lebt, noch um 20 Uhr bei den Elefanten gewesen: „Die Elefantenkühe und ihre Jungtiere verhielten sich völlig normal und ruhig.“ Später sei es vermutlich zu einem Streit unter den Tieren gekommen, bei der „Chumpol“ wohl von den anderen Mitgliedern der Herde angegriffen worden ist. Die Elefantenkuh hatte laut Pangel am nächsten Morgen schwere äußerliche Verletzungen mit diversen Hautabschürfungen und auch einige Nägel waren abgerissen. Trotz einer Notfallbehandlung sei „Chumpol“ in den späten Mittagsstunden gestorben.

Die Elefantendame stand nach einer Antiobiotikuminjektion unter ständiger Beobachtung. Am späten Mittag sei sie dann ins Wasserbecken gelaufen, dort umgefallen und sofort gestorben. Nach Aussage des Zoodirektors sei sie nicht ertrunken: „Wir hatten nicht die Erwartung, dass sie sterben würde.“ Eine Obduktion soll die Todesursache klären. Gegenüber DerWesten beschreibt der Zoodirektor sein Entsetzen:“ Wir stehen vor einem Rätsel: Die Elefanten verhalten sich, als wäre nichts gewesen.“

Die Elefantendame war wohl viel älter als vermutet

„Chumpol“, die 2006 aus Thailand importiert und angeblich 1983 geboren worden ist, machte auf das Pflegepersonal schon immer einen älteren Eindruck. Hinsichtlich ihrer Zähne, die er während der Notfallbehandlung noch betrachten konnte, vermutet Pangel, sie sei bestimmt älter, als sie gedacht haben.

Seit dem Bau des neuen Hauses 2006 lebte die Elefantendame zusammen mit 11 anderen Kühen und Jungtieren in einem sogenannten Paarverband, bei dem die Tiere auch nachts zusammen in einer Anlage untergebracht sind. Nur die drei Elefantenbullen leben von ihnen getrennt und werden unter ständiger Beobachtung zusammengeführt. Bis heute ist es nach Pangel zu keinem derartigen Vorfall gekommen. Die älteste Elefantenkuh im Kölner Zoo ist 55 Jahre alt geworden: ein stolzes Alter, das in freier Wildbahn nie erreicht werde. Nur eine Obduktion kann die vielen Fragen beantworten. Die Ergebnisse werden am Donnerstagnachmittag erwartet.