Gelsenkirchen. . Fettleibig war sie, okay. Richtig speckig, sozusagen. Aber das gehörte einfach zu ihrer Natur. Dafür zählte sie zu den fittesten und nettesten Zeitgenossen ihrer Art. Nun ist Rosl, das älteste Flusspferd Deutschlands, tot. Sie starb am Dienstag Mittag in der Zoom Erlebniswelt im Alter von 53 Jahren.
Ihre langjährigen Pfleger, alle Zoomitarbeiter und die Besucher trauern um das Tier, das allen ans Herz gewachsen war. Zusammen mit der kleinwüchsigen Eisbärin Antonia gehörte Rosl zu den stillen Stars der Anlage. Vor allem der zwei Tonnen schwere Dickhäuter hatte Generationen von Kindern in Gelsenkirchen begeistert. Für den Zoo war sie fast ein solch starkes Wahrzeichen wie der Seehund für den NDR oder wie Knut für Berlin. Rosl war Unikum, Urgestein, ein echtes Urviech.
Rosl lag nur noch apathisch im Wasserbecken
Die dicke Rosl kränkelte allerdings bereits seit Monaten: Ihre seit Jahren bestehende Arthrose plagte das Tier mehr denn je, die Krankheit war schon weit fortgeschritten. Dazu kamen eine Hauterkrankung und Appetitmangel. Trotz intensiver Betreuung durch die Veterinärin Dr. Pia Krawinkel und die Tierpfleger verschlimmerte sich ihr Zustand zusehends. Seit dem Wochenende wollte sie nicht mehr fressen, selbst die sonst so geliebten Äpfel verschmähte sie. Rosl lag nur noch apathisch im Wasserbecken der Dschungelhalle.
Flusspferd Rosl ist tot
Dienstagmorgen entschlossen sich dann Dr. Krawinkel und das zoologische Management schweren Herzens, Rosl einzuschläfern. Sprecherin Sabine Haas: „Danach ist manche Träne geflossen.“
Rosl wurde 53 Jahre alt
Die aus dem Zoo Karlsruhe stammende Flusspferddame wurde im letzten Dezember 53 Jahre alt. Rosl war damit das älteste Flusspferd in Deutschland, belegt durch das offizielle Flusspferde-Zuchtbuch.
Rosl lebte seit 31 Jahren mit ihrem Vertrauten, dem 42-jährigen Ernie, in Gelsenkirchen. 2006 zog sie mit ihm in die Erlebniswelt Afrika um. Dort verbrachte sie ihren Lebensabend auf der weitläufigen Landschaftsanlage.
In den letzten Monaten aber war ausschließlich die Dschungelhalle ihr Zuhause, weil der Weg in die Außenanlage schwer fiel. Patenonkel von Rosl war übrigens Oberbürgermeister Frank Baranowski.