Gelsenkirchen. . Fettleibig war sie, okay. Richtig speckig, sozusagen. Aber das gehörte einfach zu ihrer Natur. Dafür zählte sie zu den fittesten und nettesten Zeitgenossen ihrer Art. Nun ist Rosl, das älteste Flusspferd Deutschlands, tot. Sie starb am Dienstag Mittag in der Zoom Erlebniswelt im Alter von 53 Jahren.

Ihre langjährigen Pfleger, alle Zoomitarbeiter und die Besucher trauern um das Tier, das allen ans Herz gewachsen war. Zusammen mit der kleinwüchsigen Eisbärin Antonia gehörte Rosl zu den stillen Stars der Anlage. Vor allem der zwei Tonnen schwere Dickhäuter hatte Generationen von Kindern in Gelsenkirchen begeistert. Für den Zoo war sie fast ein solch starkes Wahrzeichen wie der Seehund für den NDR oder wie Knut für Berlin. Rosl war Unikum, Urgestein, ein echtes Urviech.

Rosl lag nur noch apathisch im Wasserbecken

Die dicke Rosl kränkelte allerdings bereits seit Monaten: Ihre seit Jahren bestehende Arthrose plagte das Tier mehr denn je, die Krankheit war schon weit fortgeschritten. Dazu kamen eine Hauterkrankung und Appetitmangel. Trotz intensiver Betreuung durch die Veterinärin Dr. Pia Krawinkel und die Tierpfleger verschlimmerte sich ihr Zustand zusehends. Seit dem Wochenende wollte sie nicht mehr fressen, selbst die sonst so geliebten Äpfel verschmähte sie. Rosl lag nur noch apathisch im Wasserbecken der Dschungelhalle.

Flusspferd Rosl ist tot

Rosl und die übrigen Flußpferde gehören zu den beliebten Attraktionen in der Zoom Erlebniswelt Afrika.  Bild : Thomas Schmidtke / WAZ FotoPool
Rosl und die übrigen Flußpferde gehören zu den beliebten Attraktionen in der Zoom Erlebniswelt Afrika. Bild : Thomas Schmidtke / WAZ FotoPool © WAZ
Flusspferd Rosl war das Urgestein im Zoo.  und läßt sich gerne von Pfleger Klaus Mette streicheln. Foto: Thomas Gödde / WAZ FotoPool
Flusspferd Rosl war das Urgestein im Zoo. und läßt sich gerne von Pfleger Klaus Mette streicheln. Foto: Thomas Gödde / WAZ FotoPool © WAZ FotoPool
Klaus Mette ist seit 33 Jahren Tierpfleger in Gelsenkirchen. Von ihm ließ sich Rosl gerne streicheln. Foto: Thomas Gödde / WAZ FotoPool
Klaus Mette ist seit 33 Jahren Tierpfleger in Gelsenkirchen. Von ihm ließ sich Rosl gerne streicheln. Foto: Thomas Gödde / WAZ FotoPool © WAZ FotoPool
Für eine leckere Mahlzeit war sie immer aufgeschlossen. Foto: Thomas Gödde / WAZ FotoPool
Für eine leckere Mahlzeit war sie immer aufgeschlossen. Foto: Thomas Gödde / WAZ FotoPool © WAZ FotoPool
Alles im Blick hatte die alte Dame, die die leten Monaten das Troßenhaus nicht mehr verließ.
Alles im Blick hatte die alte Dame, die die leten Monaten das Troßenhaus nicht mehr verließ. © WAZ FotoPool
2010 durfte WAZ Mitarbeiter Sebastian Konopka (assistiert von Zoo-Sprecherin Sabine Haas) bei einem Mini-Praktikum einmal Tierpfleger bei Rosl sein.Foto: Dirk Bauer / WAZ FotoPool
2010 durfte WAZ Mitarbeiter Sebastian Konopka (assistiert von Zoo-Sprecherin Sabine Haas) bei einem Mini-Praktikum einmal Tierpfleger bei Rosl sein.Foto: Dirk Bauer / WAZ FotoPool © WAZ FotoPool
Geschmeckt hat es ihr ...Foto: Dirk Bauer / WAZ FotoPool
Geschmeckt hat es ihr ...Foto: Dirk Bauer / WAZ FotoPool © WAZ FotoPool
... offenbar auch aus fremder Hand.Foto: Dirk Bauer / WAZ FotoPool
... offenbar auch aus fremder Hand.Foto: Dirk Bauer / WAZ FotoPool © WAZ FotoPool
Immer eine große Klappe, aber auch ein sehr gutmütiges Wesen.Foto: Martin Möller / WAZ FotoPool
Immer eine große Klappe, aber auch ein sehr gutmütiges Wesen.Foto: Martin Möller / WAZ FotoPool © WAZ
2006 bezogen die Flusspferde (hier Lisa) das großzügige Gehege in der neu gestalteten Erlebniswelt Afrika.
2006 bezogen die Flusspferde (hier Lisa) das großzügige Gehege in der neu gestalteten Erlebniswelt Afrika. © WAZ
Weniger schmuckvoll waren die engen Becken im ehemaligen Ruhrzoo.Foto: Archiv WAZ - Lokalredaktion
Weniger schmuckvoll waren die engen Becken im ehemaligen Ruhrzoo.Foto: Archiv WAZ - Lokalredaktion © WAZ FotoPool
Foto: Archiv WAZ - Lokalredaktion
Foto: Archiv WAZ - Lokalredaktion © WAZ FotoPool
Hier brachte Rosl in all den jahren zwölf Kinder zu Welt.Foto: Archiv WAZ - Lokalredaktion
Hier brachte Rosl in all den jahren zwölf Kinder zu Welt.Foto: Archiv WAZ - Lokalredaktion © WAZ FotoPool
Foto: Archiv WAZ - Lokalredaktion
Foto: Archiv WAZ - Lokalredaktion © WAZ FotoPool
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Dienstagmorgen entschlossen sich dann Dr. Krawinkel und das zoologische Management schweren Herzens, Rosl einzuschläfern. Sprecherin Sabine Haas: „Danach ist manche Träne geflossen.“

Rosl wurde 53 Jahre alt

Die aus dem Zoo Karlsruhe stammende Flusspferddame wurde im letzten Dezember 53 Jahre alt. Rosl war damit das älteste Flusspferd in Deutschland, belegt durch das offizielle Flusspferde-Zuchtbuch.

Rosl lebte seit 31 Jahren mit ihrem Vertrauten, dem 42-jährigen Ernie, in Gelsenkirchen. 2006 zog sie mit ihm in die Erlebniswelt Afrika um. Dort verbrachte sie ihren Lebensabend auf der weitläufigen Landschaftsanlage.

In den letzten Monaten aber war ausschließlich die Dschungelhalle ihr Zuhause, weil der Weg in die Außenanlage schwer fiel. Patenonkel von Rosl war übrigens Oberbürgermeister Frank Baranowski.