Berlin. Mit einem Klick konnten Berliner bisher im Internet nachschauen, wie es um die Hygiene in ihren Lieblingsrestaurants bestellt ist. Ab 1. September ist Schluss damit. Der Senat macht das neue Verbraucherinformationsgesetz dafür verantwortlich. Das Bundesverbraucherministerium reagiert mit Unverständnis.

Schon bevor es in Kraft tritt, sorgt das neue Verbraucherinformationsgesetz (VIG) für Streit: Berlin wird seine Restaurant-Smileys in der bisherigen Form abschaffen, sagte Claudia Engfeld, Sprecherin der Senatsverwaltung für Verbraucherschutz, dem "Tagesspiegel".

Ab 1. September werden Gäste nicht mehr im Internet nachlesen können, wie es um die Hygiene in den Berliner Gaststätten bestellt ist. Der Senat macht das neue VIG für die Umstellung verantwortlich. Dieses erlaube nur noch Informationen über "Erzeugnisse", also das Essen selbst, nicht aber über die Verhältnisse in der Küche.

Das Bundesverbraucherministerium reagierte mit "Unverständnis". "Das Vorgehen der Berliner Senatsverwaltung ist nicht nachzuvollziehen", sagte ein Sprecher des Ministeriums.

Egal ob im Herstellungsprozess oder beim Endprodukt – die Bundesländer könnten weiterhin alle Ergebnisse von Betriebskontrollen veröffentlichen, betonte der Sprecher. Das neue Verbraucherinformationsgesetz falle nicht hinter das bestehende Gesetz zurück, sondern stärke die Rechte der Bürger und der Behörden. (dapd)