Paris. Der frühere Chef des Währungsfonds und Anne Sinclair leben offenbar nicht mehr in der gemeinsamen Wohnung. Gegen Dominique Strauss wird in Frankreich wegen Zuhälterei ermittelt.
Der frühere IWF-Chef Dominique Strauss-Kahn und seine Frau Anne Sinclair leben seit über einem Monat getrennt. Dies will die Nachrichtenagentur AFP von einer zuverlässigen Quelle aus dem Umfeld des ehemaligen IWF-Chefs erfahren haben. Demnach lebe das Paar, das seit rund 20 Jahren verheiratet ist, in Paris in getrennten Wohnungen. Am vergangenen Freitag hatten der 63-jährige Strauss-Kahn und seine gleichaltrige Frau noch über ihre Anwälte eine Klage gegen die Zeitschrift "Closer" angekündigt, die von der Trennung berichtet hatte.
Strauss-Kahn musste vor gut einem Jahr als Chef des Internationalen Währungsfonds (IWF) zurücktreten, nachdem er wegen Vergewaltigung angeklagt wurde. Ein Zimmermädchen beschuldigt den 63-Jährigen, sie in einem New Yorker Luxushotel zum Oralsex gezwungen zu haben. Ein Strafprozess wurde im vergangenen Jahr fallengelassen, da die New Yorker Staatsanwaltschaft Zweifel an der Glaubwürdigkeit der Hotelangestellten hatte. Ein Zivilverfahren läuft aber noch.
Seit dem Frühjahr ermittelt zudem die Justiz im nordfranzösischen Lille gegen den früheren Hoffnungsträger der Sozialisten wegen organisierter Zuhälterei. Dabei geht es um Sex-Partys, an denen "DSK" teilnahm. Der 63-Jährige gibt an, er habe nicht gewusst, dass die Frauen Prostituierte waren.
Strauss-Kahns Frau demonstrierte demnächst Loyalität
Zu Beginn der New Yorker Sex-Affäre hatte sich Anne Sinclair demonstrativ hinter ihren Mann gestellt. Die aus einer wohlhabenden Familie stammende Französin finanzierte Presseberichten zufolge auch die Verteidigung ihres Mannes bei dem Strafverfahren in den USA und seinen Aufenthalt in einer teuren New Yorker Stadtvilla.
Nach der Rückkehr des Paares nach Frankreich im vergangenen September zog sich "DSK" weitgehend aus der Öffentlichkeit zurück. Sinclair wurde im Januar Chefredakteurin der französischen Ausgabe der renommierten Online-Zeitung "Huffington Post". (afp)