Am Niederrhein. . Razzia mit 100 Polizisten bei den Hells Angels in Krefeld und in einem Willicher Swingerclub. Polizei will Hintergründe der Massenschlägerei in Mönchengladbach ergründen.
Mit rund 100 Beamten hat die Polizei am Dienstagabend das Clubhaus der Krefelder Hells Angels sowie einen Swingerclub im Willicher Stadtteil Hoxhöfe durchsucht. Die Beamten nahmen Personalien auf und stellten Beweismittel sicher.
Hintergrund der Razzia war einmal mehr die Massenschlägerei Anfang des Jahres in Mönchengladbach. Über 100 Rocker waren da mit Ketten, Schlagstöcken und Stichwaffen aufeinander losgegangen. Drei Personen wurden lebensgefährlich verletzt. Kaum ein Rocker war bei der Auseinandersetzung unbewaffnet, wie auf Bildern von Überwachungskameras zu sehen ist. Die Polizei bemüht sich die Hintergründe zu ergründen; sie ermittelt u. a. wegen versuchten Mordes, Körperverletzung und Landfriedensbruch.
"Es gab keinen Widerstand"
Bei der Razzia am Dienstag waren auch Spezialeinsatzkommandos beteiligt. „Es gab keinen Widerstand“, sagte ein Polizeisprecher der NRZ. Über Festnahmen wurde zunächst nichts bekannt. Im Zusammenhang mit der Schlägerei waren auf Betreiben der Mönchengladbacher Staatsanwaltschaft bereits Clubheime, Wohnungen und Bordelle in zehn Städten durchsucht worden – in Leverkusen, Köln, Duisburg, Oberhausen, Düsseldorf, Solingen, Langenfeld, Schermbeck, Bochum und Herne. Zwei Männer, darunter ein 37-jähriger Bordellbetreiber als Leverkusen, werden des versuchten Mordes verdächtigt. Weil sich der Verdacht aber bisher nicht weiter erhärtet hat, sind sie weiter auf freiem Fuß.
In Potsdam durchsuchten Beamte aus Berlin und Brandenburg zum zweiten Mal innerhalb weniger Tage einen örtlichen Treffpunkt der "Hells Angels". Zudem wurde ein Auto kontrolliert. Die Beamten nahmen nach eigenen Angaben die Personalien von zehn Personen auf und stellten eine Machete, vier Messer und Pfefferspray sicher. Die Aktion steht im Zusammenhang mit dem Verbot eines Berliner Ablegers der "Hells Angels" in der vergangenen Woche. Die Polizei will verhindern, dass sich Rocker auf Brandenburger Gebiet eventuell neu formieren. (mit afp)