Seattle. Ein Mann hat am Mittwoch in Seattle im US-Staat Washington das Feuer eröffnet und vier Menschen erschossen. Zwei Männer starben am Tatort, eine Frau und ein Mann erlagen später im Krankenhaus ihren Verletzungen. Offenbar gibt es noch ein weiteres Opfer. Dann nahm der Mann sich das Leben.

In Seattle im US-Bundesstaat Washington hat ein Mann am Mittwoch vier Menschen getötet und zwei weitere schwer verletzt. Als Polizisten den flüchtigen Täter Stunden später stellten, versuchte er sich nach Polizeiangaben selbst zu töten. Er wurde mit einem Kopfschuss ins Krankenhaus gebracht.

Ein etwa 40-jähriger Weißer betrat den Angaben zufolge mit einer Pistole bewaffnet gegen 11.00 Uhr Ortszeit ein Café in der Nähe der Universität im Norden der Stadt und schoss auf die Kunden. Danach ergriff der Verdächtige die Flucht. Zwei Männer starben auf der Stelle, eine Frau erlag später im Krankenhaus ihren Verletzungen. Mehrere Schulen in der Umgebung wurden vorsichtshalber geschlossen.

Gegen 11.30 Uhr tötete der Mann in der Nähe des Bürgermeisteramts im Stadtzentrum eine Frau durch einen Schuss in den Kopf. Anschließend floh der Täter mit einem Geländewagen. Das Fahrzeug wurde später gefunden, von dem Mann fehlte zunächst jedoch jede Spur. Er wurde erst nach einigen Stunden im Westen der Stadt von einem Polizisten entdeckt.

Bruder ist von Tat nicht überrascht

Als mehrere Streifenwagen heranrasten, habe sich der Mann in den Kopf geschossen, sagte ein Polizeisprecher. Der 40-Jährige wurde ins Krankenhaus gebracht, wo er und auch zwei seiner Opfer ihren Verletzungen erlagen.

Die Motive für die Taten lagen zunächst noch im Dunkeln. Der Bruder des Schützen sagte allerdings der Zeitung "Seattle Times", dass der 40-Jährige geistig gestört gewesen sei. "Es überrascht mich nicht, dass so etwas passiert ist. Man konnte es kommen sehen. Es kommt einfach nichts Gutes heraus, wenn jemand soviel Zorn in sich hat", sagte der Bruder.

Seattle wird seit einigen Monaten von einer Welle der Gewalt erschüttert. Seit Beginn des Jahres wurden bereits mehr Menschen getötet als in 2011 insgesamt. (afp/dapd)