Mailand. Überraschend ist Silvio Berlusconi am Freitag beim “Rubygate“-Prozess erschienen. In dem Verfahren um Sex-Vorwürfe gegen den früheren italienischen Regierungschef, sollen an diesem Verhandlungstag Zeugen der Anklage aussagen. Er soll 2010 Sex mit einer minderjährigen Nachtclub-Tänzerin gehabt haben.

Der frühere italienische Regierungschef Silvio Berlusconi ist am Freitag überraschend zu einem der gegen ihn laufenden Prozesse erschienen. Bei dem Verfahren, das derzeit in Mailand verhandelt wird, geht es um ausschweifende Partys in seiner Villa in Arcore in der Nähe der italienischen Metropole. Berlusconi wird vorgeworfen, im Jahr 2010 mit der zur Tatzeit minderjährigen Nachtclub-Tänzerin Karima al Mahrough alias Ruby Rubacuore Sex gehabt zu haben. Später soll der Regierungschef sein Amt missbraucht haben, um die wegen Diebstahls festgenommene Marokkanerin freizubekommen.

Im Mittelpunkt des Verhandlungstages stand am Freitag die Anhörung von Zeugen der Anklage. Bereits am Montag hatte ein junges Model ausgesagt, dass bei einer ausschweifenden Party Frauen in Nonnenkostümen und Fußballbekleidung für den konservativen Politiker gestrippt hätten. Berlusconi weist die Vorwürfe zurück, Sex mit einer Minderjährigen gehabt und sein Amt missbraucht zu haben. Bei einer Verurteilung drohen ihm drei Jahre Haft. (afp)