Kano. . Die Zahl der Toten bei einem Bombenanschlag in Nigeria ist Behördenangaben zufolge auf 38 gestiegen. In der Stadt Kaduna explodierte am Sonntag während eines Ostergottesdienstes eine Autobombe. Mehrere Menschen seien bei der Explosion schwer verletzt worden, sagte ein Sprecher der Katastrophenschutzbehörde.

Bei einem Bombenanschlag in der Nähe einer Kirche im Norden Nigerias sind am Ostersonntag mindestens 38 Menschen getötet worden. Zwei mit Sprengstoff präparierte Autos seien gegenüber der Kirche in der Stadt Kaduna explodiert, teilten Rettungskräfte mit. Papst Benedikt XVI. rief nach dem Ostergottesdienst im Vatikan zum "Respekt der Religionsfreiheit" in Nigeria auf.

Ein Mitglied der Sicherheitskräfte sagte, die Sprengsätze seien "direkt gegenüber der Kirche" hochgegangen. Polizeisprecher Iweha Ikedichi sagte in Kano, dass mit "großen Anschlägen der Terroristen" an den Ostertagen gerechnet worden sei. An den Weihnachtstagen hatte die islamistische Sekte Boko Haram mehrere Anschläge auf Kirchen in Nigeria mit zahlreichen Toten verübt. Bei dem schwersten Anschlag starben nahe der Hauptstadt Abuja 44 Menschen. Kaduna liegt rund 150 Kilometer nördlich von Abuja.

Der Papst nahm in seiner Osterbotschaft Bezug auf die "blutigen terroristischen Anschläge" der vergangenen Monate in Nigeria und wünschte, dass es gelinge, dort eine "friedliche Gesellschaft" aufzubauen.

Nigeria ist mit 160 Millionen Einwohnern das bevölkerungsreichste Land Afrikas. Der Süden des Landes ist stärker christlich geprägt, der Norden stärker muslimisch. Der Aufstand der Gruppierung Boko Haram begann im Jahr 2009. Seither wurden bei unterschiedlichen Gewalttaten, die sich zum Teil gegen Polizeistationen und die Armee richteten, mehr als 1000 Menschen getötet. Die folgenschwerste Attacke ereignete sich am 20. Januar, als in der nördlichen Stadt Kano bei mehreren Explosionen und Schießereien 185 Menschen getötet wurden.

Präsident Goodluck Jonathan, der aus dem Süden des Landes stammt, sagte, die Nigerianer sollten weiter darauf vertrauen, dass sie "die aktuellen Herausforderungen gemeinsam überwinden". Die Nigerianer seien ein "gläubiges Volk", das "niemals der Hoffnungslosigkeit verfallen" dürfe, fügte Jonathan hinzu. (afp)