Washington State. Beim Spielen mit der Pistole seines Vaters hat sich ein Dreijähriger in den USA erschossen. Der Junge hatte die Waffe unter dem Fahrersitz des Autos gefunden, in dem er auf seine Eltern wartete. Der Vater hat einen Waffenschein - und muss wohl keine rechtlichen Konsequenzen fürchten.
Es könnte das jüngste Opfer amerikanischer Waffengesetze seit Jahrzehnten sein. In Tacoma bei Seattle hat sich am Mittwoch ein Dreijähriger mit der Pistole seines Vater erschossen. Er ist das zweite junge Opfer in dieser Region binnen weniger Wochen.
Laut Polizei hatten die Eltern an einer Tankstelle gehalten. Mutter und Vater verließen das Auto und ließen den Jungen und ihre Baby-Tochter zurück. Der Knirps fand die Waffe, die sein Vater unter dem Fahrersitz versteckt hatte, spielte damit herum – und schoss sich in den Kopf. Er starb im Krankenhaus.
Waffenlobby spricht von tragischen Einzelfällen
Der Vater besitzt einen Waffenschein. Mit einer Anklage muss er laut Polizei nicht rechnen, die Waffengesetze im Bundesstaat Washington enthalten keine besonderen Sicherheitsauflagen für Kinder. Der tödliche Zwischenfall kommt wenige Tage nach dem Tod einer 7-Jährigen. Die Tochter eines Polizisten aus dem nahe gelegenen Marysville starb, als eines der minderjährigen Geschwister ebenfalls bei einem Auto-Stopp die geladene Waffe des Vaters fand und abdrückte. Ende Februar hatte ein Neunjähriger in Port Orchard, ebenfalls im Bundesstaat Washington, eine Pistole mit in die Schule gebracht und - wohl unbeabsichtigt - eine Mitschülerin angeschossen.
Vertreter der Waffenlobby sprachen von tragischen Einzelfällen. Die Gesetze seien ausreichend, auch wenn „unverantwortliche Menschen sie ignorieren und ihr Waffen nicht ordnungsgemäß aufbewahren“.