Brüssel/Aachen. Züge von Köln oder Aachen nach Brüssel fallen aus, Reisende müssen in Ersatzbusse umsteigen, wenn sie einen Platz bekommen. Ein 24-stündiger Generalstreik in Belgien sorgt für Behinderungen. Im Land selbst steht der Zugverkehr komplett still, ein Flughafen ist geschlossen. In NRW sind die Züge betroffen, die ins Nachbarland weiterfahren - oder von dort kommen.

Durch den Bahnstreik in Belgien müssen sich am Montag auch deutsche Reisende auf Behinderungen einstellen. Die ICE-Züge zwischen Aachen und Brüssel fahren nicht. Nach Angaben der Deutschen Bahn müssen Reisende stattdessen auf Ersatzbusse umsteigen und sich auf längere Fahrtzeiten einstellen. Beide Richtungen sind betroffen. Die Sitzplätze in den Bussen sind außerdem begrenzt, sodass unter Umständen nicht alle Fahrgäste sofort mitfahren können. Die Lage sei entspannt, sagte der Sprecher. Im Tagesverlauf sei nicht mit großen Beeinträchtigungen zu rechnen.

Der Streik in Belgien hat am späten Sonntagabend begonnen. Die drei wichtigsten belgischen Gewerkschaften hatten zu dem 24-stündigen Generalstreik aufgerufen, um gegen die Einsparungen zu protestieren, die der Regierung, zumindest in Teilen, von der EU auferlegt wurden. Der Zugverkehr im Land stand komplett still, auch Fernverkehrszüge wie ICE oder Thalys sind von dem Streik betroffen. In Brüssel fuhren am Montagmorgen keine Straßenbahnen, Busse und U-Bahnen mehr.

Notfallpläne für die Anreise zum EU-Gipfel

Der internationale Flughafen erwartete erhebliche Störungen, ein weiterer Flughafen ist ganz geschlossen. Für die Anreise der Staats- und Regierungschefs zum EU-Gipfel wurden Notfallpläne erstellt, doch mögliche Straßenblockaden könnten auch die Autokonvois der Politiker am Durchkommen hindern.

Generalstreiks sind in Belgien selten. Zu dem letzten derartigen Streik im Jahr 2005 rief nur die sozialistische Gewerkschaft FGTB auf. Diesmal sind alle drei großen Gewerkschaften beteiligt - wie zuletzt im Jahr 1993. Im Laufe des Tages wird mit Straßenblockaden gerechnet. Auch bei der Post, einigen Banken und in zahlreichen Supermärkten wollten die Beschäftigten streiken. (dapd/afp)