Los Angeles. . Ein 24-Jähriger aus Frankfurt wird verdächtigt, in Hollywood und Umgebung mehr als 50 Brände verursacht zu haben - in dem er vor allem Autos anzündete. Die Polizei von Los Angeles hat den Verdächtigen bei einer Autofahrt angehalten und festgenommen. Seitdem blieb es nach Angaben der Feuerwehr ruhig.

Nach Dutzenden Brandanschlägen auf geparkte Autos hat die Polizei in Los Angeles einen Deutschen festgenommen. Gegen den 24-jährigen Harry B. werde wegen Brandstiftung ermittelt, eine Kaution sei abgelehnt worden, erklärten die Behörden am Montag. In Hollywood und im benachbarten West Hollywood sowie im San Fernando Valley gab es seit Freitag mehr als 50 Brandstiftungen. In den meisten Fällen wurden Fahrzeuge angezündet, die Flammen griffen zum Teil auf Gebäude über.

Der 24-Jährige war am Montag bei einer Autofahrt angehalten worden, weil er einer "gesuchten Person" ähnlich sah, wie die Behörden mitteilten. Sein Wagen war von der Polizei zur Fahndung ausgeschrieben. Den Beamten habe der junge Mann gesagt, dass er aus Frankfurt komme. Die Ermittler schlossen nicht aus, dass noch andere Personen an den Brandstiftungen beteiligt waren.

Deutscher wird möglicherweise abgeschoben

Ein mögliches Motiv für die Taten nannte die Polizei nicht. Polizeichef Charlie Beck erklärte auf einer Pressekonferenz, B. sei auch den Bundesbehörden bekannt. Er sei offenbar an einer Anhörung wegen einer möglichen Abschiebung beteiligt gewesen. Einzelheiten wurden nicht genannt.

Eine Nachbarin von B., Galina Illarionova, sagte Journalisten, der Verdächtige habe sie am Sonntag besucht und erzählt, seine Mutter habe Probleme mit der Justiz. Er habe sie gebeten, an einer Anhörung teilzunehmen. Später habe er dann aber gesagt, er benötige ihre Hilfe nicht.

Drei Millionen Dollar Schaden

Die meisten Brände begannen in Autos. Ernsthaft verletzt wurde niemand. Ein Feuer wurde am Samstag im Vergnügungsviertel Hollywood and Highland Center gelegt. In dem bei Touristen beliebten Viertel befindet sich das Grauman's Chinese Theatre. Beschädigt wurde unter anderem das frühere Haus des verstorbenen Doors-Sängers Jim Morrison in Laurel Canyon. Insgesamt belaufen sich die Schäden auf rund drei Millionen Dollar.

Am Wochenende waren wegen der Brandserie Hunderte Polizisten, Ermittler und Feuerwehrleute im Einsatz. Die Polizei fuhr zusätzliche Patrouillen und setzte auch Hubschrauber ein. Seit der Festnahme blieb es nach Angaben der Feuerwehr ruhig. Trotzdem rief die Polizei zur Wachsamkeit auf.

(dapd)