New York. .
Erste Ausläufer des Hurrikans „Irene“ haben New York erreicht. Bürgermeister Michael Bloomberg sagte in der Nacht zum Sonntag, es sei nicht länger sicher, sich draußen aufzuhalten.
Erste Ausläufer von Hurrikan „Irene“ haben New York erreicht. „Der Rand des Hurrikans befindet sich über uns“, sagte Bürgermeister Michael Bloomberg in der Nacht auf Sonntag (Ortszeit). Sturm und Regen dürften rasch deutlich kräftiger werden. Er forderte die Einwohner der Millionen-Metropole erneut auf, zu Hause zu bleiben. In 8000 Haushalten fiel bereits der Strom aus. Der gefürchtete Wirbelsturm war am Samstag auf die Ostküste der USA getroffen und zog mit Windstärken von rund 130 Kilometer pro Stunde nach Norden. Mindestens neun Menschen kamen ums Leben. 1,4 Millionen Menschen waren ohne Strom.
In New York waren rund 370.000 Menschen in tiefer gelegenen Gebieten zum Schutz vor Überflutungen angewiesen worden, sich in Sicherheit zu bringen. Erstmals in ihrer Geschichte wurde die New Yorker U-Bahn mit ihren 468 Stationen komplett geschlossen. Auch die 324 Buslinien der Stadt wurden eingestellt. Mehr als 10.000 Flüge wurden gestrichen, die drei Flughäfen der Stadt geschlossen. Schätzungen zufolge könnten jedoch Millionen Passagiere von der Schließung der Flughäfen betroffen sein, die auf die Airports an der Ostküste für Anschlussflüge angewiesen sind.
Die sonst so belebten Straßen der Stadt verwaisten. Das Transitsystem werde frühestens am Montag wieder in Betrieb genommen, nachdem das Wasser aus den überfluteten Stationen gepumpt worden sei, hieß es. Selbst bei gewöhnlichen Stürmen stehen die U-Bahnhöfe unter Wasser und müssen ausgepumpt werden. Das Transportsystem des befördert wochentags durchschnittlich etwa fünf Millionen Passagiere. In der US-Metropole leben 8,3 Millionen Menschen, im Großraum New York fast 29 Millionen.
Hurrikan- und Whirlpool-Parties
Sollte die Südspitze von Manhattan trotz Wellenbrecher überflutet werden, könnten tausende Menschen von der Stromversorgung abgeschnitten werden. Die New Yorker Börse erklärte, die NYSE verfüge über Ersatzgeneratoren im Falle eines Stromausfalls.
„Die Zeit für Evakuierungen ist vorbei. Alle müssen jetzt nach drinnen gehen und dortbleiben“, sagte Bloomberg bei einer Pressekonferenz. Behördenvertreter befürchteten, dass die Fenster von Wolkenkratzern bei erwarteten Windgeschwindigkeiten von mehr als 130 Stundenkilometern bersten könnten.
Viele New Yorker nahmen die Situation gelassen. Einige verabredeten sich zu Hurrikan- oder Whirlpool-Parties. „Wir haben schon Wein und Bier, jetzt holen wir den Wodka“, sagte ein Videokünstler, der mit seiner Freundin in einem Spirituosenladen nahe des Central Parks einkaufte.
Der Hurrikan war am Samstagmorgen im US-Staat North Carolina auf Land getroffen und bewegte sich in nord-nordöstlicher Richtung auf New York zu. (rtr/dapd)