Böblingen/Weil im Schönbuch. . Ein Tatverdächtiger ist im Mordfall des elfjährigen Tobias festgenommen worden. Damit steht das Verbrechen nach elf Jahren offenbar vor der Aufklärung. Eine weitere Tat führte die Polizei zu einem 47-jährigen Mann aus dem Landkreis Esslingen.

Fast elf Jahre nach dem Mord an dem elfjährigen Tobias aus Weil im Schönbuch könnte der Fall gelöst sein. Die Polizei teilte am Donnerstag in Böblingen mit, am Dienstag sei ein 47 Jahre alter Mann aus dem Landkreis Esslingen festgenommen worden. Er stamme nicht aus dem Umfeld der Familie des Jungen.

Die Ermittler seien ihm im Zusammenhang mit einer weiteren Tat auf die Spur gekommen, sagte ein Sprecher. Über Details wollten die Staatsanwaltschaft Stuttgart und die Polizei jedoch erst auf einer Pressekonferenz in Böblingen am Mittag informieren.

Tobias wurde mit mehreren Messerstichen ermordet

Tobias war am 30. Oktober 2000 mit mehreren Messerstichen ermordet worden. Seine Eltern und die Polizei fanden die Leiche des Jungen an einem Fischweiher in Weil im Schönbuch. An der Kleidung des Kindes entdeckten die Ermittler fremde DNA. Ein Massen-Gentest an rund 13.000 Männern verlief erfolglos, der Mörder des Kindes wurde nicht gefunden.

Die Ermittlungen waren 2003 zunächst eingestellt worden, nachdem die Polizei über 1.700 Spuren nachgegangen war. Zudem waren von 11.700 Bürgern aus der Gegend Speichelproben für DNA-Analysen genommen worden.

Im April hatte die Polizei routinemäßig einen Zusammenhang mit den Morden an dem neunjährigen Dennis K. und zweier weiterer Jungen in Norddeutschland geprüft, offenbar aber nicht gefunden. Gegen den 40-jährigen Verdächtigen in diesen Fällen wurde von der Staatsanwaltschaft Stade mittlerweile Anklage erhoben. (dapd)