Hamburg. . Vor 30 Jahren lichtete „Das Traumschiff“ erstmals seine Anker. Seither ist es eine der erfolgreichsten deutschen Unterhaltungssendungen – immer schön mit Happy End. Nur die Ziele werden langsam knapp. Zum Jubiläum gibt es einen Promi-Aufmarsch.

Eine der erfolgreichsten deutschen Unterhaltungssendungen feiert runden Geburtstag. Vor 30 Jahren lichtete „Das Traumschiff“ erstmals seine Anker. Am Samstag haben in Hamburg die Borddreharbeiten für die Jubiläumsfolge begonnen.

Der Hamburger Hafen. Die Sonne scheint. Früh am Morgen schon ist die MS Deutschland eingelaufen und hat festgemacht am Chicago-Kai. Am Abend soll es schon wieder losgehen. Deshalb eilen am Nachmittag viele aufgeregt wirkende Passagiere die Gangway hinauf. Dreharbeiten an Bord. Vielleicht kommt man ja mal kurz ins Bild.

Die kleine Truppe, die derweil auf dem Oberdeck von Fotografen umringt wird, wird sogar länger ins Bild kommen. Denn sie spielt die Crew, die falsche natürlich. Kapitän Paulsen (Siegfried Rauch), Chefhostess Beatrice (Heide Keller) und Schiffsarzt Wolf Sander (Nick Wilder) gehören dazu und präsentieren sich wie meist zu solchen Gelegenheiten ganz in Weiß. Aber auch Inka Bause und Harald Schmidt sind einmal mehr mit an Bord. Die eine als Fitnesstrainerin, der andere als Kreuzfahrtdirektor Schifferle. Dabei startet Schmidt in drei Wochen mit seiner neuen Late-Night-Show auf Sat1. Aber deshalb auf das Traumschiff verzichten? Nie im Leben. Und viel Text will er auch nicht haben. „Ein paar mal durchs Bild gehen“ reicht, hat er in einem Interview gesagt.

Beatrice feiert Berufsjubiläum

Wird wohl mehr werden in dieser Folge. Schließlich muss Schifferle in geheimer Kommandosache ein großes Fest zum 30-jährigen Berufsjubiläum von Beatrice vorbereiten. Und zum Gratulieren werden so viele Prominente in einer Folge erwartet, wie nie zuvor in drei Jahrzehnten. Grit Boettcher, Gaby Dohm, Hannelore Elsner, Michaela May, Gila von Weitershausen und Barbara Wussow kommen an Bord, und auch Ingolf Lück, Dietrich Mattausch, Otto Sander, Til Schweiger, Sigmar Solbach, Otto Waalkes, Klaus Wildbolz und Helmut Zierl stechen mit in See.

Doch abgesehen von der großen Party für die 69-jährige Heide Keller, die tatsächlich als einzige der derzeitigen Crew vor der Kamera von Beginn an dabei ist, gibt es natürlich wieder jede Menge Irrungen und Wirrungen auf dem Weg nach New York, Savannah und Salvador de Bahia. Verraten sei nur, dass Hape Kerkeling als Meeresbiologe Kohl einen blinden Passagier an Bord versteckt und unterwegs Schiffbrüchige gerettet werden. Und ebenso natürlich geht wieder alles gut aus. Ende gut, alles gut. Traumschiff-Erfinder und -Produzent Wolfgang Rademann will es so. „Bei uns werden vor schöner Kulisse Märchen mit Happy End erzählt.“ Denn: „Probleme haben die Menschen im wahren Leben schon genug.“

Nennt man das „altmodisch“, ist das für Rademann ein Kompliment. „Es gibt“, sagt er selbst, „keine Sendung im deutschen Fernsehen, die sich seit 30 Jahren so wenig verändert hat.“ Darauf ist er stolz. Weil trotzdem selbst nach so langer Zeit immer noch regelmäßig acht bis zehn Millionen Menschen einschalten.

Ziele werden knapp

Deshalb soll alles so bleiben. Viel Liebe, ein paar Triebe, niemals Hiebe. Damit, so Rademann, die ganze Familie vor dem TV auf große Reise gehen kann. An Ideen für neue Geschichten mangelt es dem 76-jährigen nach eigener Aussage nicht. Was fehlt, sind nach 65 Traumschiff-Reisen die Ziele für den Kreuzfahrer. Exotisch sollen sie sein, nichts wo die Zuschauer selbst schon ein paar Mal waren. „Die Philippinen“ kommen da noch in Frage hat der Berliner überschlagen, „Kuba, Alaska und Korea.“ Das war es. „Langsam“, sagt Rademann, „geht mir die Welt aus.“