Suhl. .

Der mutmaßliche Mörder der siebenjährigen Mary-Jane aus Zella-Mehlis hat nach Angaben der Polizei ein Geständnis abgelegt. Das Mädchen war vor zwei Wochen sexuell missbraucht und dann getötet worden.

Die siebenjährige Mary-Jane aus dem thüringischen Zella-Mehlis ist vor ihrem gewaltsamen Tod sexuell missbraucht worden. Die Missbrauchshandlungen hätten in der Wohnung des 37-jährigen mutmaßlichen Täters stattgefunden, sagte der Leiter der Sonderkommission Mary, Andreas Beez, von der Kriminalpolizei Suhl am Samstag. Danach sei "Gewalt gegen den Hals des Kindes" ausgeübt worden. Daran sei es aber nicht gestorben. Vielmehr sei das Mädchen dann in einem Bachlauf ertrunken.

Der mutmaßliche Täter habe gestanden, "alleinhandelnd" Mary-Jane getötet zu haben. Daraufhin sei Haftbefehl wegen Mordes in Tateinheit mit sexuellem Missbrauch erlassen worden. "Die Sonderkommission Mary hat das Verbrechen aufgeklärt", sagte Beez.

Verdächtiger wegen Drogendelikten vorbestraft

Der mutmaßliche Täter, der zum Bekanntenkreis der Familie von Mary-Jane gehört und nur wenige Meter von der Wohnung der Getöteten wohnt, ist laut Staatsanwaltschaft Meiningen wegen Betäubungsmittel- und Straßenverkehrsdelikten vorbestraft und stand unter Bewährung. Er soll Mary-Jane am Freitag vor zwei Wochen auf dem Weg von der Schule nach Hause abgefangen haben. Nach dem sexuellen Missbrauch habe er sie gewürgt und dann in einen Bach unweit von Zella-Mehlis geworfen. Dort sei die Siebenjährige ertrunken. Nach Erkenntnissen der Ermittler war Mary-Jane ihrem Mörder freiwillig gefolgt.

Auch der vermisste Schulranzen sei gefunden, fügte Beez hinzu. Die Erstklässlerin war am 24. Juni auf dem Weg von der Schule nach Hause verschwunden. Am Tag darauf wurde ihre vollständig bekleidete Leiche in einem Wald unweit des Wohnhauses der Mutter gefunden.

Betroffen, aber auch entlastet

Auf den nun Festgenommenen waren die Beamten den Angaben zufolge durch Zeugenhinweise gekommen. Bewohnern des Stadtteiles Struth sei der Mann aufgefallen, weil er vom Balkon seiner Wohnung in dem Plattenbauviertel aus des öfteren Kinder beobachtet haben soll. Bei seiner späteren Befragung habe der allein lebende Mann freiwillig eine Speichelprobe abgegeben. Diese habe ihn schließlich überführt, sagte Beez. Seit dem vergangenen Donnerstag war der Mann observiert und am Freitag an seiner Arbeitsstelle, einer Textilreinigungsfirma, verhaftet worden. Er sei noch immer "betroffen, aber auch entlastet", sagte Beez über den schnellen Fahndungserfolg zwei Wochen nach der Tat.

Die Polizei war mit einer 50-köpfigen Sonderkommission mehr als 1.000 Hinweisen und 700 Spuren nachgegangen.Der mutmaßliche Mörder der siebenjährigen Mary-Jane aus Zella-Mehlis hat nach Angaben der Polizei ein Geständnis abgelegt. Das Mädchen war vor zwei Wochen sexuell missbraucht und dann getötet worden. Die Polizei hatte der 37-Jährigen am Freitag verhaftet. (dapd)