Wiesbaden. .

In Deutschland sind im vergangenen Jahr mehr Kinder geboren worden als 2009. Das Ende der Kinderlosigkeit ist damit aber noch nicht erreicht, denn 2009 kamen in der Bundesrepublik so wenige Kinder wie nie zuvor zur Welt. Der Positivtrend zeichnet sich auch nicht in ganz NRW ab.

Im Jahr 2010 kamen 678.000 Kinder lebend zur Welt, das waren 13.000 Kinder oder 1,9 Prozent mehr als im Vorjahr, wie das Statistische Bundesamt am Freitag nach vorläufigen Ergebnissen in Wiesbaden mitteilte. Allerdings wurden 2009 auch so wenige Kinder wie niemals zuvor in Deutschland geboren.

Auch die Zahl der Sterbefälle hat sich erhöht. 2010 starben 859.000 Menschen, 4.000 oder 0,5 Prozent mehr als 2009. Damit starben 181.000 mehr Menschen als Kinder geboren wurden. 2009 lag die Differenz leicht höher bei 189.000 Menschen. Seit 1972 übersteigt laut Statistik die Zahl der Verstorbenen jedes Jahr die der Neugeborenen.

Vor den Standesbeamten traten 2010 insgesamt 382.000 Paare, 4.000 oder 1 Prozent mehr als 2009. Mehr Ehen wurden zuletzt im Jahr 2005 geschlossen.

NRW wartet noch auf Zahlen

Die entsprechenden Zahlen für Nordrhein-Westfalen wird das Statistische Landesamt voraussichtlich erst in der kommenden Woche bekanntgeben. Einige Gemeinden in NRW wissen jedoch schon seit Jahresbeginn, dass sich der Positivtrend bei den Geburtenraten nicht bei ihnen abzeichnet.

Sprockhövel zum Beispiel beklagt für das Jahr 2010 die wenigsten Neugeborenen seit Beginn der Erhebungen. In der Stadt wurden im vergangenen Jahr 144 Geburten registriert. Der alte Negativrekord von 161 Babys aus dem Jahr 2008 wurde damit unterschritten. Auch in Warstein kamen im vergangenen Jahr 23 Kinder weniger zur Welt als im Vorjahr. Wurden 2009 noch 258 Babys geboren, waren es 2010 nur noch 235. In Heiligenhaus sank die Zahl von Neugeborenen von 194 im Jahr 2009 auf 174 in 2010.

Gepaart mit hohen Sterberaten und der Abwanderung von Bürgern in andere Städte führt die niedrige Geburtenrate in diesen und auch einigen anderen NRW-Städten zu teilweise dramatisch sinkenden Einwohnerzahlen. (mit dapd)