Essen. . Deutschland zahlt 146.000 Euro pro Kind bis zum 18. Geburtstag. Doch das zeigt im weltweiten Vergleich wenig Wirkung, wie eine OECD-Studie jetzt belegt. Dänemark gibt weniger Geld aus und erreicht deutlich mehr.

Deutschland ist Spitze bei der Familienförderung: 146 000 Euro zahlt Vater Staat pro Kind bis zum 18. Geburtstag für Ausbildung und Familienpolitik. Doch Steuerentlastungen, Eltern- und Kindergeld zeigen im weltweiten Vergleich wenig Wirkung: Bei der Geburten­rate lag Deutschland auch 2009 auf Platz 31 von 34.

In ihrer neuen Studie hat die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) in Paris die Systeme und Ergebnisse der Familienförderung in 34 Industrie­nationen untersucht. Ein Ergebnis lautet: Jene Länder, in denen es Eltern und Kindern gut bis sehr gut geht, investieren jeden zweiten Staats-Euro in Sachleistungen wie eine qualitativ gute frühkindliche Betreuung, Ganztagsschulen und gezielte Förderung benachteiligter Kinder. Bei uns fließt allein ein Drittel der Staatsförderung über das Steuersystem in die Familien, fast 50 000 Euro pro Kind.

Nur wenige arme Kinder werden ganztags betreut

Der Anteil der Kinder, die hier in Armut leben, liegt mit 8,3 Prozent unter dem OECD-Mittel (12,7 Prozent). Allerdings werden nur wenige arme Kinder gut ganztags betreut.

Dass weniger Geld effizienter nutzbar ist, zeigt das Beispiel Dänemark: Dort fließen nur 26 000 Euro pro Kind über Steuern in die Familie, 27 000 Euro pro Kind investiert der Staat in Kitas, Schulen und verlässliche Betreuung. Nur 3,7 Prozent der Kinder leben in Armut. Dafür sind dort mehr Frauen berufstätig, die Geburtenrate steigt seit 1980 stetig an.